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Was passiert in der Pubertät Deines Hundes?
Die Pubertät ist eine ganz normale Phase im Leben Deines Hundes, in der er von einem „Teenager“ zu einem erwachsenen Hund heranwächst. Diese Phase beginnt je nach Rasse und individueller Entwicklung etwa zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat und kann einige Monate andauern. Während dieser Zeit verändert sich nicht nur das Verhalten Deines Hundes, sondern auch sein Körper. Viele Veränderungen werden von innen heraus gesteuert. Die Hormone spielen verrückt, das Gehirn entwickelt sich weiter und es kommt zu physischen und psychischen Veränderungen. Also irgendwie auch ganz verständlich, dass Dein kleiner Racker „out of order“ ist.
Schau aber gerne einmal genauer hin, dass Du bei Deinem eigenen Hund erkennen kannst, ob er sich gerade in der Pubertät befindet:
- Verhaltensänderungen: Du wirst merken, dass Dein Hund bereits gelernte Signale nicht mehr umsetzt, obwohl er als Welpe top fit darin war. Scheinbar hat er sie vergessen?! Das hängt mit den Umbauprozessen im Gehirn zusammen. Das Gehirn wird entrümpelt, um Platz für Neues zu schaffen. Dabei fliegen dann auch die einen oder anderen bekannten Muster raus.
- Grenztestung und Selbstfindung: Er testet seine Grenzen aus, scheint sich vielleicht sturer oder rebellischer zu zeigen und ist leicht ablenkbar. Aber Achtung: Er macht das nicht, um Dich zu ärgern, sondern um sich selbst besser kennenzulernen. Er lernt sein eigenes Können und seine Talente kennen. Daher interpretiere nicht in sein Verhalten, dass er Dich nur ärgern will.
- Unruhe und Energieüberschuss: In der Pubertät hat dein Hund oft mehr Energie und wird neugieriger auf seine Umgebung. Er möchte die Welt entdecken und kann dabei durchaus abenteuerlustiger und manchmal auch risikofreudiger werden. Das kann dazu führen, dass er versucht, auszubüxen oder dass er sich mehr für andere Hunde, Menschen oder Gerüche interessiert, als für dich.
- Soziale Reife: Dein Hund lernt in dieser Phase auch, sich in seinem sozialen Umfeld zu behaupten. Dabei kann es vorkommen, dass er anderen Hunden gegenüber selbstbewusster oder aber auch ängstlicher auftritt. Dies ist eine natürliche Entwicklung, in der er herausfindet, welche Rolle er in der sozialen Gemeinschaft (also in Deinem Zuhause und bei anderen Hunden) einnimmt.
Tipps und Strategien für die Pubertätsphase – so überstehst Du die Pubertät Deines Hundes
Die Pubertät ist eine Herausforderung, aber sie ist auch eine wichtige Entwicklungsphase, die Deinen Hund fit und erwachsen für das spätere Leben macht. Ohne diese wichtige Phase könnte er nicht reifen. Daher erkenne, dass die Pubertät ein natürlicher und wichtiger Teil der Entwicklung des Hundes ist. Mit den richtigen Strategien und ein wenig Gelassenheit kannst Du diese Zeit gut überstehen und sogar Eure Bindung stärken.
- Konsequenz und Geduld: Auch wenn Dein Hund plötzlich „taub“ zu sein scheint, ist es wichtig, konsequent zu bleiben. Einfach ruhig weitermachen. Die Regeln, die Du ihm als Welpe beigebracht hast, gelten nach wie vor. Sei geduldig und festige die Signale immer wieder. Dein Hund braucht jetzt Deine Unterstützung und Beständigkeit, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Daran kann er sich orientieren und verstehen lernen, dass Deine Konsequenz Sicherheit vermittelt.
- Training fortsetzen: Das Training und der Umgang mit Deinem Hund hört nicht mit der Welpenzeit auf. Gerade in der Pubertät ist es wichtig, das Training fortzusetzen und zu festigen. Baue abwechslungsreiche Übungen ein, die ihn mental fordern und übe weiterhin die Signale, die er schon kennt. Kleine Trainingseinheiten über den Tag verteilt sind ideal, um seine Aufmerksamkeit zu halten und ihn positiv zu beschäftigen.
- Kontrollierte Freiheit: Dein Hund möchte jetzt die Welt erkunden, aber er sollte lernen, dass dazu auch Regeln nötig sind, die er einhalten soll. Nutze beispielsweise eine Schleppleine, um ihm mehr Bewegungsfreiheit zu geben, ohne die Kontrolle zu verlieren. So kann er schnüffeln und erkunden, aber du hast eine Absicherung, wenn sein Rückruf nicht sicher funktioniert.
- Soziale Kontakte fördern: Lass Deinen Hund weiterhin positive Erfahrungen mit anderen Hunden sammeln. Besuche Hundeschulen, Trainingsgruppen oder verabrede Dich mit anderen Hundebesitzern zu Spaziergängen. Achte darauf, dass die Begegnungen positiv verlaufen und Dein Hund lernt, wie er sich in unterschiedlichen sozialen Situationen verhalten soll.
- Körperliche und mentale Auslastung: Ein unausgelasteter Hund kann in der Pubertät schnell problematisch werden. Sorge dafür, dass Dein Hund sowohl körperlich als auch mental beschäftigt ist. Langes Spazierengehen, Spiele, Schnüffelaufgaben und Denksport sind jetzt besonders wichtig, um seine überschüssige Energie in sinnvolle Bahnen zu lenken.
Zusätzliche Tipps für den Alltag
Die Pubertät kann manchmal stressig sein, aber mit diesen zusätzlichen Tipps wird der Alltag mit Deinem pubertierenden Hund ein wenig einfacher:
- Ruhe bewahren: Dein Hund spürt Deine Emotionen. Bleib ruhig und gelassen, auch wenn er mal nicht so hört, wie du es dir wünschst. Schimpfen oder Frustration helfen in dieser Phase wenig, sondern führen eher zu Unsicherheit. Bleibe freundlich und geduldig, Dein Hund wird sich an Deinem Verhalten orientieren. Keep on smiling …
- Routine und klare Strukturen: Auch in der Pubertät gibt Routine Deinem Hund Sicherheit. Versuche, Fütterungs- und Spaziergehzeiten so konstant wie möglich zu halten. Klare Strukturen im Alltag helfen ihm, sich besser zu orientieren und auf dich zu verlassen.
- Belohnung statt Bestrafung: Belohne gutes Verhalten statt schlechtes zu bestrafen. Positive Verstärkung funktioniert in dieser Phase besonders gut. Dein Hund wird lernen, dass sich gutes Verhalten für ihn lohnt und das motiviert ihn mehr als jede Strafe.
- Verständnis für seinen Entwicklungsprozess: Denke daran, dass die Pubertät eine Phase ist, die vorübergeht. Dein Hund ist kein „Problemhund“, sondern einfach nur ein Teenager, der versucht, seinen Platz in der Welt zu finden. Mit Liebe, Geduld und Verständnis wirst du ihn durch diese Zeit begleiten und danach einen treuen und gut erzogenen Begleiter an deiner Seite haben. Und sieh es positiv: Beim Hund geht diese Phase schneller um als bei unseren Menschenkindern.
- Tierärztliche Kontrolle: Manchmal können gesundheitliche Probleme das Verhalten Deines Hundes beeinflussen. Ein Check beim Tierarzt kann sicherstellen, dass hinter den Verhaltensänderungen keine körperlichen Ursachen stecken
Fazit: Gemeinsam durch die Pubertät – eine wertvolle Zeit
Die Pubertät Deines Hundes ist eine Zeit voller Veränderungen und Herausforderungen, aber auch eine Chance, Eure Bindung zu vertiefen und als Team zusammenzuwachsen. Dein Hund wird dich in dieser Phase vielleicht auf die Probe stellen, aber mit Liebe, Konsequenz und der richtigen Mischung aus Freiraum und Führung werdet Ihr gemeinsam diese Zeit meistern.
Am Ende der Pubertät steht ein erwachsener Hund, der seinen Platz in Deinem Leben gefunden hat und Dir sein ganzes Vertrauen schenkt. Diese Phase ist zwar anstrengend, aber auch unglaublich lohnend, denn sie formt den Charakter deines Hundes und stärkt die Verbindung zwischen euch. Genieße diese Zeit – auch wenn sie manchmal turbulent ist – und erinnere dich daran, dass jeder noch so stürmische Tag Teil einer wundervollen Reise mit deinem vierbeinigen Freund ist. Gemeinsam werdet ihr alle Herausforderungen meistern und eine lebenslange Freundschaft aufbauen.
Alles Liebe ❤️
Deine Tina
Du hast Lust auf mehr? Dann höre in meine Podcastepisoden von Life-Dog-Balance zum Thema „Die Pubertät des Hundes“ rein. Vielleicht kannst Du noch den einen oder anderen Tipp abstauben.
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