Dunkelheit & Sicherheit im Herbst für Zwei- und Vierbeiner

Wenn die Tage kürzer werden und das Licht weicher, verändert sich etwas – nicht nur in der Natur, sondern auch in uns und in unseren Hunden. Plötzlich hat der Spaziergang in der Dämmerung eine andere Stimmung: geheimnisvoll, ruhig, manchmal auch ein bisschen unheimlich. Und genau da beginnt unser gemeinsamer Weg – hin zu mehr Sicherheit, Vertrauen und Gelassenheit in der dunklen Jahreszeit.
Frau mit Hund an der Leine sicher durch die Dunkelheit

Inhalt

Warum die Dunkelheit Einfluss auf uns und unsere Hunde hat

Ich beobachte jedes Jahr aufs Neue, wie sich die Stimmung mit dem Licht verändert. Viele Hunde wirken aufmerksamer, manche vorsichtiger, einige sogar etwas aufgedrehter. Kein Wunder – die Dunkelheit verändert ihre Welt.

Geräusche werden lauter, Gerüche intensiver, Schatten wirken lebendig. Das kann für Hunde spannend, aber auch verunsichernd sein. Besonders ältere Hunde, die sich stark an vertrauten Orientierungspunkten orientieren, verlieren in der Dunkelheit schnell die gewohnte Sicherheit.

Und dann sind da noch wir Menschen. Auch wir spüren die Dunkelheit – nicht nur mit den Augen, sondern auch emotional. Wenn wir uns unsicher fühlen, überträgt sich dieses Gefühl auf unseren Hund. Die gute Nachricht: Das funktioniert auch andersherum. Unsere Ruhe und Gelassenheit schenken unserem Hund Vertrauen. Und das ist echte Magie zwischen Mensch und Hund.

Welche Ausrüstung hilft – und warum es keine Einheitslösung gibt

Reflektierende Westen, LED-Leuchthalsbänder, Stirnlampen oder beleuchtete Leinen – die Auswahl ist riesig. Doch das Wichtigste ist nicht, was Du nutzt, sondern wie Du Dich damit fühlst. Sicherheit ist etwas sehr Persönliches.

Ein paar Gedanken aus meiner Praxis:

  • Manche Hunde mögen kein blinkendes Licht – sie profitieren von einer sanften, gleichmäßigen Beleuchtung oder einer schrittweisen Gewöhnung.
  • Manche Menschen fühlen sich wohler, wenn sie selbst hell leuchten – etwa mit Stirnlampe oder reflektierender Jacke.
  • Andere bevorzugen dezente Lichtquellen, um ihren Hund zwar zu sehen, ihn aber nicht zu überreizen.

Sicherheit entsteht individuell. Finde heraus, was für Euch als Team passt. Und denk daran: Sichtbarkeit ist keine Einbahnstraße – auch Du solltest gut gesehen werden. Oft denken wir Hundehalterinnen und Hundehalter zuerst an die Sicherheit unserer Hunde. Doch unsere eigene Sichtbarkeit ist genauso wichtig – nicht nur, um gesehen zu werden, sondern auch, um Sicherheit auszustrahlen.

Training und Gewöhnung: Schritt für Schritt zur Sicherheit

Nicht jeder Hund trägt ein Leuchthalsband mit Freude – und das ist völlig in Ordnung. Gib Deinem Hund Zeit, sich daran zu gewöhnen.
So kannst Du vorgehen:
  1. Neue Ausrüstung zuerst zu Hause zeigen und positiv verknüpfen.
  2. Dann bei Tageslicht tragen.
  3. Erst danach im Dunkeln einsetzen.
Wenn Dein Hund auf Licht empfindlich reagiert, hilft es, das Leuchthalsband anfangs teilweise abzukleben. So kann er sich Schritt für Schritt an das neue Gefühl gewöhnen. Manchmal ist auch eine Leuchtausrüstung am Geschirr angenehmer, weil sie nicht direkt am Kopf sitzt.
Auch eine beleuchtete Leine kann sinnvoll sein – sie macht die Verbindung zwischen Dir und Deinem Hund sichtbar. Und genau darum geht es doch: um diese leuchtende Verbindung zwischen Euch.

Beobachte bei allem, wie Dein Hund reagiert. Bleibe ruhig, klar und freundlich – Dein Verhalten ist der beste Sicherheitsfaktor überhaupt. Achte zusätzlich auf seine Körpersprache und unterstütze ihn mit Ruhe und Orientierung. Je sicherer Du Dich fühlst, desto sicherer wird auch Dein Hund – durch bewusste Stimmungsübertragung.

Probiere es aus – mit Herz und Leuchtkraft

Mache in den nächsten Tagen einen kurzen Abendspaziergang – vielleicht mit einer neuen Ausrüstung oder einfach bewusster als sonst. Spüre, was sich verändert, wenn Du Dich sichtbar und sicher fühlst.
Frage Dich:
  • Womit fühle ich mich wohl?
  • Was brauche ich, um ruhig zu bleiben?
  • Und wie kann ich meinem Hund zeigen: Alles ist gut!
Manchmal sind es nur kleine Dinge – eine reflektierende Jacke, ein gedimmtes Licht, ein bewusstes Atmen – die den Unterschied machen. Wenn Du Dich sicher fühlst, spürt Dein Hund das. Und dann wird aus einem dunklen Spaziergang plötzlich ein stiller, friedlicher Moment voller Vertrauen.
Gehe ruhig einen Schritt weiter: Wovor fürchtest Du Dich in der Dunkelheit? Was macht Dich unsicher – und was hilft Dir, Dich sicherer zu fühlen? Häufig sind es nur Kleinigkeiten oder Gedanken, die Du verändern kannst, um Dich sicherer zu fühlen. Wenn Du erkennst, was Dir hilft, überträgt sich dieses Gefühl unmittelbar auf Deinen Hund.

Denn Dein eigenes Sicherheitsgefühl wirkt – durch bewusste Stimmungsübertragung kannst Du Deinen Hund stärken und ihm zeigen, dass alles in Ordnung ist.

Fazit: Mit Sicherheit und Vertrauen durch die dunkle Jahreszeit

Die dunkle Jahreszeit ist keine Hürde, sondern eine Einladung, bewusster, gelassener – und noch enger mit Deinem Hund verbunden zu sein. Mit der passenden Ausrüstung, ruhigem Training und einer Prise Selbstvertrauen wird jeder Spaziergang zu einer Lichtinsel in der Dunkelheit.
 
Bleibe sichtbar und sicher – und genieße die ruhigen, goldenen Herbstspaziergänge mit Deinem Hund.

Alles Liebe ❤️

Deine Tina

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Podcastcover des Podcasts „Life-Dog-Balance“ mit Tina Ziemer-Falke

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