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Viele Hundemenschen stellen sich diese eine Frage immer wieder: Wie sorge ich dafür, dass mein Hund wirklich ausgelastet und zufrieden ist? Ich kenne das selbst nur zu gut.
Wenn der Alltag voll ist mit Job, Familie, Freunden und all dem, was eben dazugehört, dann bleibt manchmal das Gefühl: Ich möchte meinem Hund gerecht werden, aber wie soll ich das alles unter einen Hut bekommen?
Und dann taucht sie auf, diese leise Unsicherheit: Reicht das, was ich meinem Hund anbiete? Ist er wirklich zufrieden? Oder fehlt ihm etwas?
In diesem Beitrag geht es um eine zentrale Frage: Wie viel Beschäftigung braucht Dein Hund eigentlich und welche Form passt wirklich zu Euch beiden?
Warum Auslastung nicht einfach „müde machen“ bedeutet
Ein Hund, der körperlich und geistig passend ausgelastet ist, schläft tiefer, ist gelassener im Alltag und zeigt weniger unerwünschtes Verhalten. Ganz egal, ob quirliger Border Collie oder gemütlicher Golden Retriever. Trotzdem führt unser Wunsch, alles richtig zu machen, manchmal in eine Überforderung oder Unterforderung.
Manche Hunde haben so einen vollen Wochenplan, dass man fast neidisch wird. Da geht es von der Hundeschule direkt zur Spielgruppe, danach noch ein bisschen Longieren und abends Tricktraining im Wohnzimmer. Doch für manche Hunde bleibt kaum Zeit, einfach mal durchzuatmen. Je fitter der Hund wird, desto mehr Programm scheint er zu brauchen. Ein echter Teufelskreis auf vier Pfoten.
Ein unterbeschäftigter Hund hingegen sitzt oft im Wartesaal des Alltags. Alles ist irgendwie langweilig, draußen passiert auch nicht viel. Und was macht man, wenn einem richtig die Decke auf den Kopf fällt? Genau: Man sucht sich selbst Beschäftigung. Für den einen sind das die Hausschuhe, für den anderen das frisch angelegte Blumenbeet. Nicht aus Bosheit, sondern weil einfach nichts los ist.
Was also tun?
Mein großer Tipp: Finde Eure ganz persönliche Balance. Einen Alltag, der Bewegung, Denkarbeit und soziale Momente miteinander verbindet. Nicht perfekt, aber passend und zwar für Dich und Deinen Hund.
Wie viel Auslastung ist genug?
Am Anfang steht die ehrliche Frage: Was tut Deinem Hund gut und was stresst ihn eher?
Nicht jeder Labrador ist eine echte Wasserratte. Und nur weil ein Schäferhund sportlich aussieht, heißt das nicht, dass er mit Begeisterung über Hindernisse springt. Jeder Hund ist anders. Manche sind voller Tatendrang, andere lieben es ruhig und gemütlich. Ein älterer Hund genießt vielleicht eine sanfte Massage auf dem Sofa mehr als ein wildes Ballspiel auf der Wiese.
Auch Dein eigener Rhythmus spielt eine wichtige Rolle. Es muss nicht immer das volle Trainingsprogramm sein. Vielleicht passt eine kurze, lustige „Clickereinheit“ am Abend viel besser zu Eurem Alltag als die lange Agilityrunde quer durch den Wald? Und weißt Du was? Es ist völlig in Ordnung.
Diese Fragen können Euch helfen:
- Wobei leuchten die Augen Deines Hundes?
- Wann wirkt er entspannt, wann eher angespannt?
- Welche Art von Aktivität macht ihm wirklich Freude und passt auch in Deinen Alltag?
Drei Säulen für einen ausgeglichenen Tag
- Bewegung
Körperliche Auslastung ist wichtig, aber nicht alles. Zwei intensivere Bewegungseinheiten pro Woche reichen bei vielen Hunden völlig aus, solange die übrige Zeit sinnvoll gestaltet ist. Entspannte Spaziergänge, freies Schnüffeln, Schwimmen oder Laufen am Rad: Die Mischung macht’s. - Kopf- und Nasenarbeit
Geistige Beschäftigung wird oft unterschätzt. Dabei reichen bei vielen Hunden schon fünf Minuten gezieltes Training, um Deinen Hund sinnvoll zu fordern. Kleine Tricks, Futterverstecke, Geruchsunterscheidung oder ein Denkspiel zwischendurch können Wunder wirken. Kurz und knackig statt stundenlang und wild. - Soziale Erlebnisse
Soziale Kontakte sind kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis. Begegnungen mit Artgenossen, gemeinsam durch die Stadt bummeln oder einfach gemütlich auf dem Sofa kuscheln, das alles stärkt Eure Beziehung. Und manchmal ist ein kuscheliger Moment mehr wert als jeder Apportierball.
Mein harmonischer Hundealltag, der sieht ungefähr so aus:
Wir starten ganz entspannt mit einem Spaziergang durch den Wald. Kein Ziehen, kein Hetzen, nur wir zwei, eine lange Leine und ganz viel Zeit zum Schnüffeln. Während mein Hund die neuesten Waldbotschaften liest, atme ich tief durch. Wir sind im Hier und Jetzt.
Mittags gibt’s dann ein bisschen Denkarbeit für die Nase: Ich verstecke ein paar Leckerchen in der Wohnung, und Alfons darf suchen. Das dauert nur ein paar Minuten, aber es ist wie ein kleines Fitnessstudio fürs Hundehirn und macht ihn glücklich und zufrieden.
Nachmittags treffen wir uns mit einem befreundeten Mensch-Hund-Team. Erst wird kurz getobt, dann spazieren wir ganz gemütlich nebeneinander her. Ohne Hektik, ohne Druck. Einfach gemeinsam unterwegs sein, das reicht oft schon.
Und abends? Da kuscheln wir uns zusammen aufs Sofa. Ich mit einem Tee und mein Hund auf seiner Decke oder halb auf meinen Füßen. Vielleicht gibt’s noch eine kleine Ohrenmassage. Und dann? Tiefenentspannung auf allen Seiten.
Woran Du erkennst, dass Ihr im Gleichgewicht seid
Ein ausgeglichener Hund kommt nach Aktivität schnell zur Ruhe. Er liegt entspannt, hechelt nicht lange nach, ist im Alltag gelassen und kann auch mal einfach nur da sein, ohne sich zu langweilen. Das ist kein Zeichen von Unterforderung, sondern von innerer Stabilität.
Ein kleiner Tipp zum Schluss
Mach in den nächsten Tagen ein kleines Experiment: Notiere Dir, was Deinem Hund richtig Freude bereitet und wie er danach wirkt. Du wirst schnell merken, was ihm guttut und was Ihr vielleicht getrost weglassen könnt.
Bleib offen, probiere Neues aus und gönnt Euch auch mal Pausen. Dann findet Ihr Euren ganz eigenen Rhythmus.
Alles Liebe und gute Fahrt ❤️
Deine Tina
Du hast Lust auf mehr? Dann höre in meine Podcastepisode „Auslastung beim Hund – in Balance durch den Alltag“ von Life-Dog-Balance rein. Vielleicht kannst Du noch den einen oder anderen Tipp abstauben.
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