Inhalt
Bewegung bei Wind und Wetter – muss das wirklich sein?
Diesen Satz höre ich oft: „Ein Hund braucht jeden Tag gleich viel Bewegung – egal bei welchem Wetter.“ – Aber so einfach ist es nicht. Jeder Hund ist anders. Manche toben begeistert durch Regen und Pfützen, andere schauen einen an, als wollten sie sagen: „Heute vielleicht lieber nicht, oder?“
Und das ist völlig in Ordnung. Entscheidend ist, den eigenen Hund aufmerksam zu beobachten. Alter, Gesundheit, Motivation und Wohlbefinden spielen eine große Rolle.
Hunde mit wenig Fell oder empfindlichem Bauch frieren schnell – und hier ist Fürsorge gefragt. Ich sage immer: Ein Hundemantel ist kein modischer Schnickschnack, sondern in vielen Fällen Fürsorge.
So wie wir bei Kälte eine Jacke anziehen, darf auch der Hund Schutz bekommen, wenn ihm kalt ist. Das ist keine Vermenschlichung, sondern Achtsamkeit und Respekt vor seinem Wohlbefinden. Kurzhaarige, ältere oder empfindliche Hunde profitieren davon, wenn sie trocken und warm bleiben dürfen. Hunde mit dichtem Fell kommen oft gut ohne aus – entscheidend ist, dass wir individuell hinschauen.
Routinen geben Sicherheit – kleine Abwechslung sorgt für Lebendigkeit
Routinen sind wichtig – sie geben Struktur, Orientierung und Sicherheit. Gerade für unsichere Hunde oder Tiere aus dem Tierschutz sind feste Abläufe oft die Grundlage dafür, Vertrauen zu fassen. Sie helfen, den Alltag vorhersehbar zu machen und Stress zu reduzieren.
Doch zu viel Routine kann auf Dauer auch starr machen. Viele Mensch-Hund-Teams gehen täglich zur gleichen Uhrzeit dieselbe Runde – das ist gut organisiert, aber auf Dauer recht eintönig. Ein wenig Abwechslung tut gut: ein neuer Weg, eine andere Uhrzeit oder ein neues Spiel bringen frischen Wind in den Tag.
Wichtig ist dabei, dass solche Veränderungen langsam und behutsam eingeführt werden. Ein sicherheitsliebender oder sensibler Hund braucht Zeit, um Neues zu akzeptieren. Brüche aus der gewohnten Routine sollte man sich gemeinsam erarbeiten – Schritt für Schritt, im Tempo des Hundes. Nur so kann Abwechslung wirklich positiv erlebt werden, ohne dass sie Überforderung auslöst.
Hunde leben im Hier und Jetzt. Kleine, wohlüberlegte Veränderungen fördern ihre Aufmerksamkeit, stärken ihre Flexibilität und lassen sie Neues entdecken – ohne die Sicherheit der vertrauten Strukturen zu verlieren.
Ich finde: Ein klarer Rahmen darf bleiben, aber Leben entsteht in den Momenten dazwischen – in den kleinen Abweichungen, die Freude und Leichtigkeit bringen.
Wenn’s drinnen spannend wird – Nasenarbeit für Regentage
Seit über 20 Jahren begleite ich Hunde und ihre Menschen – und eines hat mich nie losgelassen: die Schnüffelarbeit. Kein anderes Spiel vereint natürliche Auslastung, Konzentration und Freude so schön wie die Arbeit mit der Nase.
Hunde müssen das Riechen nicht lernen. Sie können es – wir müssen nur verstehen, wie wir dieses Talent gemeinsam nutzen können.
So gelingt der Einstieg
- Ruhiger Start:
Bringe Deinen Hund ins SITZ oder bleibe mit ihm ruhig im Raum. Zeige ihm eine kleine Dose oder Schale mit Leckerchen darin. - Sichtbare Platzierung:
Stelle die Dose gut sichtbar auf den Boden. Lass Deinen Hund zusehen, wo sie steht, und gib ihm ein einfaches Signal wie „Such!“ oder „Schau mal!“. - Erfolg teilen:
Sobald er die Dose mit der Nase berührt, öffne sie, lobe ihn und freue Dich ehrlich mit ihm. Er lernt dabei: „Das Finden lohnt sich – und wir freuen uns gemeinsam.“ - Schrittweise steigern:
Wenn das Prinzip verstanden ist, kannst Du die Dose etwas schwieriger platzieren – hinter einem Stuhl, unter einem Handtuch oder später in einem anderen Raum. Ab hier beginnt die richtige Nasenarbeit. - Kurz und effektiv:
Fünf bis zehn Minuten reichen. Nasenarbeit fordert Konzentration – und viele Hunde schlafen danach zufrieden ein.
Ich nutze für die Nasenarbeit gern Alltagsgegenstände wie Eierkartons, Packpapier oder leere Dosen. Es braucht keine teuren Hilfsmittel. Viel wichtiger ist die Freude am gemeinsamen Tun – und die echte Verbindung, die dabei entsteht.
Fazit: Gemeinsam gut durch Schmuddelwetter
Regen, Wind und graue Tage gehören einfach dazu – und sie müssen kein Stimmungstief bedeuten. Gerade jetzt lohnt es sich, bewusst hinzuschauen, kreativ zu werden und den Alltag ein bisschen anders zu gestalten.
Ob mit einem Spaziergang im Regenmantel oder einer kleinen Schnüffelrunde im Wohnzimmer – wichtig ist, dass Ihr miteinander in Verbindung bleibt. Denn das ist es, was am Ende wirklich zählt: Vertrauen, Freude und dieses stille Gefühl, gemeinsam durch jede Jahreszeit zu gehen.
Alles Liebe ❤️
Deine Tina
Du hast Lust auf mehr? Dann höre in meine Podcastepisode „Wenn´s draußen stürmt und regnet – so bleibt Dein Hund mental ausgelaset“ von Life-Dog-Balance rein. Vielleicht kannst Du noch den einen oder anderen Tipp abstauben.
Hör jetzt rein, lass gerne ein Feedback da und viel Spaß beim Zuhören:
Oder direkt hier reinhören:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Spotify. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
Beitrag teilen: