Territoriale Aggression - Hund schaut aus dem Fenster

Territoriale Aggression

Ein Hund läuft laut bellend an den Zaun, wenn Passanten vorbeigehen. Ein anderer Hund flitzt angespannt bellend zur Tür, wenn es klingelt. Beide Hunde haben nur ein Ziel: Sie wollen den Eindringling vertreiben und das eigene Territorium, oder zumindest das, was sie dafür halten, beschützen.

Doch woher kommt diese territoriale Aggression eigentlich?

Grundsätzlich liegt der Hang dazu, das eigene Territorium schützen und verteidigen zu wollen, in den Genen unserer Hunde. Auch Wölfe patrouillieren und stecken Gebiete ab, die sie für sich beanspruchen und somit auch verteidigen wollen. Genau das war übrigens auch einer der Gründe, warum Menschen begonnen haben den Wolf zu domestizieren: Er sollte vor Gefahren warnen und das gemeinsame Territorium verteidigen.

Bei der territorialen Aggression geht es weniger darum, den Eindringling zu verletzen oder zu töten, sondern eher darum, das restliche Rudel zu alarmieren, um den Störenfried – eine potentielle Gefahr – gemeinsam zu stellen und zu vertreiben. Eine territoriale Aggression entsteht somit zumeist aus einer Sorge heraus – der Sorge, etwas Liebgewonnenes (Territorium, Familienmitglieder …) zu verlieren.

Wichtig zu wissen

In Anbetracht der Tatsache, dass der ein oder andere Hund nicht davor scheut, seine Zähne beim Vertreiben und Stellen des Eindringlings einzusetzen, sollte grundsätzlich überlegt werden, wieviel „Bewachen“ wir unserem Hund erlauben. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass der Hund, im Gegensatz zu uns Menschen, oftmals nicht unterscheidet, wer nun eine potentielle Gefahr ist und wer nicht. So würde ein Hund, der eine massive territoriale Aggression zeigt, beispielsweise auch das Nachbarskind beim Betreten des Grundstücks vertreiben und ggf. verletzen, das sein versehentlich über den Zaun geflogenes Spielzeug zurückholen will, ebenso wie den Einbrecher, der wirklich Böses im Schilde führt.

Was tun gegen territoriale Aggression?

Dass territoriale Aggression ein Stück weit normal und im Repertoire des Hundes vorhanden ist, müssen wir akzeptieren. Viel wichtiger ist jedoch, dass wir wissen, damit umzugehen. Familienhunde sollen gerne Bescheid geben, wenn sie eine Gefahr oder einen Eindringling vermuten. Ein kurzes „Melden“ durch Bellen reicht aus. Der Hund sollte wissen, dass wir uns um die Situation kümmern, und dass es nicht in sein Aufgabengebiet fällt, sich um den „Besucher“ zu sorgen.

Hier bietet es sich an, ein Alternativverhalten aufzutrainieren.

Ebenso bietet es sich an, wenn der Vierbeiner bellend zur Tür läuft, sobald es klingelt. Wir können ihm beibringen, stattdessen auf ein Signal hin in sein Körbchen oder auf seine Decke zu gehen. Dort soll er so lange warten, bis wir ein Auflösesignal geben. So entgehen wir der Situation, dass unser Hund mit territorialer Aggression unkontrolliert an der Tür die Gäste stellt und im schlimmsten Fall verletzt. Wir nehmen seine Sorge trotzdem ernst und bieten ihm ein Verhalten, das er stattdessen zeigen kann, und welches natürlich auch belohnt wird.

Welche Erfahrungen hast Du bisher mit territorialer Aggression gemacht?

Lass es mich gerne wissen, ich bin gespannt!

Viele Grüße

Deine Tina