Maulkorbtraining

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Hallihallo und einen wunderschönen guten Tag!

So langsam sind wir wettertechnisch wenigstens zeitweise unter 5 Grad und man könnte behaupten: Es ist „Winter“ in Deutschland. Draußen ist es oft matschig, windig, eklig oder kalt, so dass man auch mit dem Hund die ein oder andere Indoor-Beschäftigung bevorzugt. Ich zumindest 🙂

Warum nicht jetzt, wo wir sowieso gern drinnen sind, die Zeit für ein sinnvolles Training nutzen und sich einem Thema widmen, das jedem Hund bekannt sein sollte? Die Rede ist von Maulkorbtraining!

Leider ist das Thema Maulkorb in den Kreisen vieler Hundehalter noch recht verschrien und das Tragen eines „Beißkorbs“ wird nur allzu häufig mit „bösen“ Hunden assoziiert, doch das ist schlichtweg falsch. Ein Maulkorb kann in so vielen Situationen hilfreich und wertvoll sein – so dass jeder Hund mit seinem Menschen schon recht früh ein positiv aufgebautes Maulkorbtraining absolvieren sollte. Das ist sinnvoll, damit der Vierbeiner das Tragen des Korbes auch ganz in Ruhe positiv assoziieren kann – ehe es später doch mal spontan nötig wird und dann eine Hauruck-Aktion daraus gemacht werden muss (z. B. beim Tierarzt, Ausland, Bahnfahrt), die der Hund in den meisten Fällen ziemlich doof findet.

Wie funktioniert ein Maulkorbtraining?

Um mit Deinem Hund mit dem positiven Maulkorbtraining beginnen zu können, solltest Du eine ruhige Grundsituation schaffen. Du solltest Zeit für das Training einplanen und es keinesfalls eilig haben. Am besten beginnst Du in der gewohnten Umgebung des Hundes zu üben – nämlich Zuhause. Bereite Dich mit besonders tollen Belohnungen vor – so wird Dein Hund besonders viel Spaß bei den Übungen haben und sehr motiviert sein … und, ganz wichtig: Bitte sei dem Maulkorb gegenüber selbst positiv gestimmt. Finde ihn selber toll! Trainiere mit viel Freude und Elan und lasse den Gedanken an den „bösen“ Hund außer Acht. Maulkorbtraining soll und muss genauso viel Freude machen, wie das Erlernen eines Tricks. Denn etwas anderes ist es für den Hund nicht, sofern der Mensch die gleiche positive Stimmung in beiden Situationen hat. Dein Hund hat nämlich all die negativen Gedanken, die viele Menschen beim Thema Maulkorb im Kopf haben, überhaupt nicht.

Also los geht’s …

Maulkorbtraining in 6 Schritten:

  1. Nimm den Maulkorb in die Hand und lege ein Leckerchen hinein. Locke Deinen Hund zu Dir und motiviere ihn, das Futterstück aus dem Maulkorb zu holen. Bestätige ihn mit lieben Worten, während er mit der Schnauze im Maulkorb das Leckerchen fischt. Nun lasse den Maulkorb hinter Deinem Rücken verschwinden und warte einige Zeit ab, ehe Du Deinem Hund erneut den Maulkorb samt Leckerchen präsentierst. Wiederhole diese Übung einige Male, bis du merkst, dass Dein Hund verstanden hat, dass immer, wenn der Maulkorb auf der Bildfläche erscheint, er ein Leckerchen darin findet. Der Maulkorb löst nun bereits in Deinem Hund ein positives Gefühl aus! 😊
  1. Steckt Dein Vierbeiner sein Köpfchen nun gerne in den Maulkorb, um dort ein Leckerchen abzugreifen, verlängere den Zeitraum in ganz kleinen Schritten. Hierzu kannst Du das Leckerchen hinten im Maulkorb etwas verkanten, so dass der Hund es nicht auf Anhieb herausbekommt. Auch eignet sich Leberwurstpaste sehr gut, die man durch das hintere Ende des Maulkorbs stecken und den Hund durch den Maulkorb damit füttern kann.
  1. Im nächsten Schritt, wenn Dein Hund schon freudig die Schnauze in den Maulkorb legt, nimm mit der Hand, mit der Du nicht den Maulkorb von unten hinhältst, die beiden Riemen ganz vorsichtig hoch und lege sie Deinem Hund über den Hinterkopf. Halte sie behutsam mit Deinen Fingern über seinem Kopfzusammen. Achte darauf, dass es nicht zu stramm ist. Nach einem kurzen Moment lasse sie wieder los. Kann Dein Hund auch bei diesem Trainingsschritt Erfolg verbuchen, macht er bereitwillig mit und bleibt entspannt. Dann kannst Du zum nächsten Schritt übergehen und während Du den Maulkorb am Kopf Deines Hundes zusammenhältst, ein paar Schritte mit ihm zusammen gehen. Bedenke, dass das eine neue Herausforderung für Deinen Hund ist. Er hat bisher schließlich nur in stehender oder sitzender Position mit dem Maulkorb zu tun gehabt.
  1. Hattest Du den Maulkorb bisher von unten noch mit einer Hand fixiert, so dass Dein Hund ihn bisher noch nicht selbst „tragen“ musste, ändere dies nun: Entferne die Hand, die den Maulkorb von unten hält, so dass er richtig auf der Schnauze Deines Hundes aufliegt. Die Riemen am Hinterkopf hältst Du bitte wie gewohnt weiterhin fest. Wiederhole auch diese Übung so lange, bis Dein Hund sich daran gewöhnt hat und ihm das „Gewicht“ des Maulkorbs auf dem Nasenrücken nichts mehr ausmacht.
  1. Wenn bis hier alle Trainingsschritte gut funktioniert haben, kannst Du nun den Riemen am Hinterkopf Deines Hundes schließen. Dies machst Du genauso wie in den vorherigen Übungen – ganz kleinschrittig und immer nur für einen kurzen Moment.
  1. Setze Deinem Hund den Maulkorb (immer noch Zuhause, im gewohnten Umfeld) zeitweise auf und erledige beiläufig irgendwelche Dinge, die nichts mit dem Vierbeiner zutun haben. Bügle beispielsweise Deine Wäsche, mache Dein Büro 😉… und tue so, als sei das Tragen des Maulkorbs ganz normal. Es gehört einfach dazu. Schließlich hast Du Deiner Fellnase ja auch irgendwann mal vorsichtig Halsband und Geschirr angezogen, ohne große Aufregung darum zu machen, oder? Hast du das Gefühl, dass Dein Hund sich wohlfühlt, setze den Maulkorb wieder ab. Wichtig ist, dass es nicht zu Situationen kommt, in denen Dein Hund den Maulkorb abstreifen möchte. Passiert dies doch, gehe zurück zu Schritt 3 dieser Anleitung und arbeite noch mal etwas kleinschrittiger!

Wichtig – bitte beachten!

Hat der Hund das Tragen eines Maulkorbs positiv assoziiert, ist es unkompliziert für ihn. Um es aber auch wirklich nett gestalten zu können, sollte zwingend darauf geachtet werden, dass der Maulkorb in Größe und Passform für den jeweiligen Hund geeignet ist. Fachgeschäfte und auch diverse Onlineshops beraten hier sehr kompetent.

Tipp für Hundetrainer

Bist Du Hundetrainer und ist das Thema Maulkorbtraining bei Euch schon mal aufgekommen? Haben Deine Kunden Interesse daran, ihren Hunden einen Maulkorb aufzutrainieren? Eine tolle Idee wäre es doch, wenn Du mit Deinem Hund (der sicher schon einen Maulkorb kennt?) eine Stunde zum Thema Maulkorb gibst. Deine Kunden können von Deinem Wissen profitieren und sich Informationen darüber einholen, wie man einen Maulkorb positiv aufbaut. Anhand Deines eigenen Hundes kannst Du sämtliche Trainingsschritte im Detail zeigen!

Spannend ist für den ein oder anderen vielleicht auch unser E-Book zum Thema Maulkorbtraining:

Lese auch gern meinen anderen Beitrag zum Thema Maulkörbe.

Bei Fragen melde Dich gerne!

Herzliche Grüße,

Deine Tina