Giardien

Nicht wenige Hunde leiden unter Giardien. Bekannt als Girdia intenstinalis oder Giardia lamblia macht der kleine Darmparasit unseren Hunden das Leben ganz schön schwer. Heftiger Durchfall bei Welpen und Jungtieren ist dabei oft zu erkennen. Giardien sind bei Hund und Halter recht gefürchtet – gerade, weil die meisten Hundehalter schon wissen, dass es sich oft nicht als so leicht darstellt, die „kleinen Biester“ wieder verschwinden zu lassen. Versuche daher Deinen Hund zu beobachten, ob er allgemein ein starkes oder schwaches Immunsystem hat. Hunde mit einem schwachen Immunsystem (oder weiteren hartnäckigen Krankheiten) kann dieser Befall mehr zur Last fallen und im extremsten Fall auch tödlich enden. Pro Jahr stecken sich Millionen (Menschen und Tiere) mit Giardien an. Sie sind also nicht von der Hand zu weisen – natürlich enden nicht alle tödlich, sondern viele Hunde werden hervorragend geheilt.

Hat sich Dein Hund infiziert – besonders gerne als Junghund oder Welpe – dann sind heftige Durchfälle das Thema der nächsten Zeit. Dennoch solltest Du die Relation wiedersehen – die Krankheit bricht nicht überall aus oder es bleibt unbemerkt. Übrigens gibt es verschiedene Typen, die nicht immer artenübergreifend sind und einer Tierart „treu“ bleiben. Das muss nicht immer so sein, aber ein bisschen Glück darf man ja auch haben …

Dein Fazit: Konsultiere einen Tierarzt bei Verdacht – warte nicht unnötig lange, so dass es Deinem Hund schnell wieder gut geht.

Wie kann sich mein Hund Giardien einfangen?

Die Fortpflanzungsstadien von Giardien bleiben über mehrere Wochen infektiös. Sprich, auch wenn der Kothaufen (anderer) Hunde schon längst verwest ist, können Giardien noch infektiös-lebendig wirken… Dein Hund hat also eine gute Chance diese wahrzunehmen und aufzunehmen – eine kleine Menge reicht schon aus.

Auch, wenn Du bemüht bist, dass Dein Hund keinen Kothaufen erwischt, kannst Du es aber nicht ausschließen, weil die Sinne unserer Hunde nun mal ausgezeichnet funktionieren und Giardien auch an nicht-geahnten Orten vorhanden sind. Rufe Deinen Hund daher ruhig und entspannt ab, wenn er in Richtung eines Kothaufens unterwegs ist, werde aber nicht hektisch und panisch, das animiert viele Hunde sich noch intensiver um den Haufen zu kümmern, was die Infektionsgefahr erhöhen kann. Übrigens muss Dein Hund den Haufen nicht primär belecken oder fressen – auch über einen sekundären Verlauf kann sich Dein Hund infizieren. Durchläuft er den Haufen mit seiner Pfote und reinigt diese Zuhause genüsslich, so kann auch hier eine Möglichkeit zur Infektion bestehen. Hat der Hund die Zysten aufgenommen, entscheidet die hundeeigene Abwehr und sein Immunsystem darüber, ob er den Giardien gewachsen ist oder ob es zu einem Ausbruch kommt.

Wie erkenne ich, ob mein Hund Giardien hat?

Dank einer Kotprobe des Hundes und modernen Schnelltests, lässt sich in einigen Minuten herausfinden, ob der Hund unter einem parasitären Befall leidet. Der Vorteil liegt auf der Hand – bekommst Du ein positives Ergebnis, so kann Deinem Hund durch Deinen Tierarzt und Tierheilpraktiker schnell geholfen werden.

Mögliche Anzeichen für einen Giardientest sind:

  • Länger anhaltende und heftige Durchfälle
  • Blutige Durchfälle
  • Auch immer wiederkehrende Durchfälle, die nicht auf Futterwechsel o.Ä. zurückzuführen sind, sollten hellhörig machen

Dein Hund hat Giardien – und jetzt?

An dieser Stelle darf nun Dein Tierarzt ran. Dieser wird Deinem Hund höchstwahrscheinlich den Wirkstoff Fenbendazol verabreichen oder verschreiben, das ist das Mittel, was Dir bestimmt als Panacur bekannt ist. Metrobractin (Wirkstoff: Metronidazol) ist auch für Hunde zugelassen. Übrigens, was gerne übersehen wird: Der Tierarzt darf im ersten Therapieschritt nur die für den Hund und die Krankheit zugelassenen Präparate nehmen, auch, wenn es verschiedene andere Möglichkeiten gibt. Diese sind aber nicht zwangsläufig zugelassen!

Apropos nicht zugelassen. Es gibt einen Impfstoff gegen Giardien, der jedoch in Deutschland nicht zugelassen ist. Daher ist dies keine Option.

Was erwarte ich, wenn der Hund auf Giardien behandelt wurde?

Dein Hund soll symptomfrei werden. Die lästigen Durchfälle sollen aufhören und der Hund soll an Gesundheit und Lebensqualität zunehmen. Ob man den Erreger ganz aus dem Hundeleben verbannen kann bleibt eine spannende Frage. Denn, wie oben erwähnt, sind viele Menschen und Tiere betroffen, aber nicht alle zeigen Symptome. Somit geht es um die Balance im Körper, also dass das eigene Immunsystem mit der dann „bestehenden Menge“ an Giardien und deren Entwicklungsstadien gut zurechtkommt.

Nur zur Vorwarnung – nicht zur Panikmache: Giardien sind nicht immer nach der ersten Behandlung verschwunden. Es kann gut sein, dass Dein Hund mehrfach behandelt werden muss. Ein Kontrolltest, der circa eine Woche nach der Behandlung gemacht wird, kann Dir Aufschluss darüber geben, ob Dein Hund zu diesem Zeitpunkt – denk dran, ein Testergebnis ist wie ein Foto, also eine Momentaufnahme! – Giardien hat. Selbst, wenn der Test negativ ist, kann sich der Hund zehn Minuten später neu infizieren.

Also, Ruhe bewahren, dem Hund ausreichend Wasser zur Verfügung stellen und auch dafür sorgen, dass Du die Symptome schnell mit Hilfe Deines Tierarztes oder Tierheilpraktikers in den Griff bekommst.

Solltest Du Anregungen und/oder Fragen haben, melde Dich gerne!

Alles Liebe

Deine Tina 🙂