Feiertag gleich Arbeitstag?

Und schon geht es weiter auf unserem Blog. Schon recht bald stehen wieder viele Feiertage an – eine wertvolle Zeit für jeden von uns. Für Hundetrainer stellt sich immer die Frage, ob die Hundeschule geöffnet wird oder ob man den Feiertag für sich und die Familie gestaltet – eine immer wiederkehrende Fragestellung, Jahr für Jahr…

Sollten Hundetrainer an Feiertagen die Hundeschule öffnen?

Vielleicht kann ich Dir eine Orientierung geben, denn mit „ja“ oder „nein“ zu antworten, ist weder leicht noch sinnvoll, da jeder Hundetrainer seine eigenen Bedürfnisse und Lebensumstände hat. Die Entscheidung liegt somit bei jedem selbst. Aber vielleicht helfen Dir meine kleinen Denkanstöße und Fragen. Und der ein oder andere Tipp lässt sich in Deinen Alltag integrieren und entstresst…

Habe ich überhaupt Lust an Feiertagen zu arbeiten?

Das ist eine der wichtigsten Fragen überhaupt. Für die meisten Hundetrainer ist der Beruf vielmehr als nur das. Er ist eine Berufung, die man mit Leib und Seele gerne ausübt. Jeder Trainer steckt Herzblut und Liebe in seine Hundeschule. Klar, sonst würde man eine Ausbildung zum Hundetrainer erst gar nicht machen. Somit stimmt die Grundmotivation bei allen. Dennoch ist es wichtig, auf seine eigene Balance zu achten und immer (und immer und immer…) wieder zu überprüfen, ob es uns bei dem Einsatz auch gut geht. Da wir unseren Beruf lieben, fällt es uns das ein oder andere Mal sicher schwer, auch mal „nein“ zu sagen. Wir nehmen den Kunden mit seinem Hund auf jeden Fall „noch irgendwie“ in unseren Terminplan auf, obwohl dieser schon aus allen Fugen quillt, sich das eigene Bauchgefühl zwischendurch meldet und unauffällig mitteilt, dass auch unser Tag nur 24 Stunden hat…

Diese Situationen kennen wahrscheinlich einige Hundetrainer – vor allem in den ersten Jahren, wenn man sich seine Selbständigkeit gerade erst aufbaut. Tja, und dann ist da noch die Familie, der Hauptjob, der Partner, die Kinder, die Tiere und viele weitere persönliche Verpflichtungen. Damit Dir also bei allem Enthusiasmus nun nicht frühzeitig die Puste ausgeht, ist es sinnvoll, sich die Frage ganz bewusst zu stellen, ob man am Feiertag überhaupt Kurs- oder Einzelstunden anbieten möchte. Kribbelt es im Bauch, steht einer Planung nichts im Wege. Tendierst Du eher dazu, dass Du den Feiertag anders nutzen möchtest, so mach dies.

Ich weiß, das klingt nun erst einmal recht „plump“, wenn man aus seiner Lust heraus entscheidet. Aber da wir alle lange in diesem Beruf tätig sein wollen, müssen und sollten wir dafür auch fit und motiviert sein. Dazu gehören nun mal auch Auszeiten. Und gerade an Feiertagen haben die meisten Kunden auch ein großes Verständnis und freuen sich vielleicht selbst, wenn sie den freien Tag ruhiger gestalten können.

Je mehr Du auf Dein Bauchgefühl und Deine Bedürfnisse hörst, desto authentischer bist Du als Hundetrainer – und dafür lieben Dich Deine Kunden! Denn entspannt und gerne trainiert es sich am besten.

Einfach mal im Bett bleiben: Auch Auszeiten sind wichtig, um fit und motiviert für den Beruf zu bleiben.

Ich habe Sorgen, dass mir ein zu großer Verdienstausfall bevorsteht und meine Kunden „knurren“, wenn ich den Kurs an Feiertagen absage?

Diese Sorge ist natürlich berechtigt, aber hier kannst Du Abhilfe schaffen. Feiertage lassen sich gut im Voraus planen:

  • Kurse können nun so geplant werden, dass an Feiertagen automatisch kein Kurs stattfindet und die Kursstunde hinten angehängt wird.
  • Auch könntest Du alternativ einen speziellen Themenabend an einem anderen Tag einschieben. Beispiel: der Wonnemonat Mai bringt viele Feiertage mit sich, die jeder genießen will, die aber auch ein finanzielles Loch in das Trainer-Portemonnaie reißen können. Dennoch bietet der Mai auch viele Nicht-Feiertage, an denen Du eine Extraschicht einschieben und zu folgenden Themen einen Abendvortrag halten könntest:
  • Erste-Hilfe beim Hund (ein wichtiger und sehr beliebter Vortrag von ca. 2-3 Stunden)
  • Hund-Hund-Kommunikation
  • Ausdrucksverhalten des Hundes

Setz Dich also im Januar schon hin und plane die Feiertage (…und die Tage, an denen Du weißt, dass Du dort nicht arbeiten kannst/willst). Zähle sie zusammen und schaffe Alternativen. So kannst Du Deine Kunden glücklich machen. Dieses Engagement Deinerseits wird immer gerne angenommen.

Welchen Vorteil hat es denn, am Feiertag zu arbeiten?

 Am Feiertag bleibt die Welt ein bisschen stehen. Man steht selbst nicht im Zwang des Alltags und oft – wie von Zauberhand – klappen viele Sachen viel leichter als im „Alltagswahn“, obwohl sich die Arbeit selbst nicht verändert hat und dieselbe bleibt.

Du merkst, es hat mit Dir selbst zu tun. Du bist entspannter und die Kunden sind es meistens auch, folglich auch die Hunde. Die Stimmungsübertragung macht Dir den Tag leicht. Viele Trainer berichten (ich eingeschlossen), dass sie gerne an Feiertagen mit ihren Kunden und Hunden arbeiten. Es ist ein entspannteres Arbeiten. Vielleicht einfach „nur“, weil man sich meist mehr Zeit einräumt. Folglich werden oft bessere Erfolge für Hund und Halter sichtbar. An diese Stunden erinnert man sich gerne zurück.

Hinzu kommt, dass es der Kunde wertschätzt, wenn er das Gefühl hat, dass Du auch am Feiertag für ihn und seinen Hund da bist. Du bist ein wichtiger Ansprechpartner und stellst dies durch Deinen Einsatz unter Beweis.

Eine höhere Gebühr für die Einzelstunde zu nehmen, ist jedoch nicht üblich. Also, einen Feiertagszuschlag zu berechnen, ist in unserer Branche eher unüblich. Solltest Du mit einem Zuschlag arbeiten, bin ich auf Deine Kommentare und Erfahrungen gespannt.

So, jetzt habe ich drei Überschriften ins Rennen geworfen und hoffe, dass Du etwas aus meinen Denkanstößen machen kannst. Natürlich kannst Du Dich jederzeit melden, wenn Du noch weitere Ideen und Anregungen für andere Blog-Leser hast.

Jetzt wünsche ich Dir schon jetzt schöne Feiertage und zwar genauso, wie Du sie Dir vorgestellt hast. Also höchstwahrscheinlich mit der Hand am Hund!

Alles Liebe und Dir ein schönes Wochenende!

Deine Tina