welpenzeit

07. April 2016 // Woche 10

Hallo ihr Lieben,
wir sind es wieder!

Kapitel 4 von Lektion 3 ist spannend und verführt klar dazu, an die eigenen Hunde und ihre Welpenzeit zu denken. Prä- und neonatal war bestimmt alles in Ordnung, die Mütter jedenfalls waren (sind auch heute noch) megasouveräne Hündinnen. Wir haben Chica und Cora auch brav, wie im Kapitel empfohlen, beide mit acht Wochen zu uns genommen. Will heißen: Wenn sie Macken haben, dann durch uns. Gut, sie waren beide Landhunde und wir leben eher vorstädtisch. Aber bestenfalls hatten wir ja bis zur 20. Lebenswoche Zeit, um sie an alles heranzuführen. Auch die Ausrede Maskulinisierung zieht nicht. Chicas Aufreiten auf Cora, das sie bis heute ab und an zeigt, ihre total unerschrockenen Auftritte in der Welpengruppe, ihre Selbstsicherheit bei großen Hunden, das alles hat nix mit maskulin zu tun, denn pränatal lag sie zwischen drei Weibchen und vier Rüden. Bis sie zu uns kam, hatte sie Katzen, Ziegen, Pferde, Hühner und einen griesgrämigen greisen Terrier kennengelernt – genug lebende Umwelt für die Sozialisierung. Warum sie ausgerechnet vor der Begleithundeprüfung bei einer Freilaufwaldübung ausgerastet ist, und taub für Ruf und Pfiff einen trainierenden Traber verfolgt hat? Naja, auf Traber wurde sie in der Welpenzeit wirklich nicht sozialisiert. Und die Nähe von Trabrennbahnen meiden wir bis heute vorsichtshalber. Wiederholung nach menschlichem Ermessen also ausgeschlossen.

Welpenzeit bei Cora

Cora, die überlegte, vorsichtige, hat tatsächlich eine Macke. Sie panikt bei Gewittern. Das erste gewaltige, an das ich mich erinnere, war in ihrem ersten Sommer bei uns. Das Riesentier sprang mit einem gewaltigen Satz zu uns ins Bett und quetschte sich an uns. So rührend. Jetzt habe ich gelernt, dass wir diesen Geborgenheitsreiz bestärkt haben, denn bis heute presst sie sich mit ihren 27 Kilo beim ersten Donnerschlag ins Bett. Nur dann siegt ihr Parasympathikus über den Sympathikus. Aber, danke liebes Kapitel 4, ich weiß jetzt, warum sie diese Phobie hat. Sie ist im September geboren und in ihrem ersten zwanzig Wochen gab es natürlich kein Gewitter. Sie konnte es nicht kennenlernen, es hat sie sozusagen blitzartig erwischt. Eine Macke, mit der sich gut leben lässt, wenn man den Wetterbericht gründlich studiert und daran glaubt. Wobei sich die Frage erhebt: Ist ein Gewitter jetzt belebte oder unbelebte Umwelt? Fällt es in die Kategorie Sozialisation oder Habituation? Ich grüble nicht lange, sondern mache das Quiz. So eine Frage kommt nicht vor, ich bestehe mit acht Punkten. Yes, das macht Lust aufs nächste Kapitel.

uschi-birr-profilbild

Name: Uschi Birr

Namen der Hunde: Chica, Cora

Wer bin ich? Hundefreundin, Menschenfreundin, Journalistin

Wäre mein Hund ein Mensch, wäre er…? Chica wäre ein Stille-Wasser-Mensch, der immer seinen Willen durchsetzt. Cora ein Triathlon-Athlet.

Ich liebe Hunde, weil…? Sie mir zeigen, wie toll das Leben ist und wie man es am besten meistert.