Rally Obedience - Hund mit Hlalter beim Durchlauf eines Parcours

Neulich erst wieder wurde ich von einer Kundin gefragt, welche Beschäftigung ich mir für sie und ihren Hund gut vorstellen könne. Es sollte etwas sein, das Spaß macht, wo sie als Team agieren können, der Hund kognitiv gefordert wird – gerne mit Erziehungskomponente und vielleicht sogar mit Wettkampfaussicht. Ich brauchte gar nicht groß überlegen, sondern mir fiel sofort eines ein: Rally Obedience!

 

Was ist Rally Obedience?

Rally Obedience, kurz Rally-O oder RO genannt, ist eine noch recht junge Sportart für Jedermann. Das macht sie zu etwas Besonderem, denn es gibt wirklich kaum Gründe, warum ein Team nicht für Rally Obedience geeignet wäre. Solange Hund und Halter Freude daran haben, darf jeder mitmachen – egal ob Junghund, graue Schnauze oder Herrchen im Rollstuhl – bei dieser Funsportart ist alles möglich!

Rally Obedience stammt ursprünglich aus Amerika, wo es Hundetrainer Bud Kramer Ende der 90er Jahre entwickelte. Es soll nicht wie das englische Obedience eher streng und still sein, sondern ganz im Gegenteil: Hier geht es um die enge und faire Zusammenarbeit mit dem Hund. Hund und Halter sollen Spaß zusammen haben, sie sollen als Team kooperieren. Der Hundeführer darf dauerhaft mit seinem Hund kommunizieren. Der Hund darf gelobt, belohnt und motiviert werden.

Beim Rally Obedience bewältigen die Teilnehmer mit ihrem Hund in der typischen Fußposition einen gemischten Parcours voller verschiedener Aufgaben. Orientiert wird sich an aufgestellten Schildern, auf denen die Übungen kurz und prägnant dargestellt sind. Nicht nur der Hund wird kognitiv gefordert, sondern auch der Mensch muss sich konzentrieren. Er muss neben dem Bewältigen der Aufgaben im Parcours auch noch den richtigen Weg finden, also darauf achten, dass er sich nicht verläuft.

Immer wieder anders gestellte Parcoursverläufe mit einer Vielzahl von verschiedenen Aufgaben machen Rally Obedience immer wieder aufs Neue spannend und anspruchsvoll!

 

Equipment

Um Rally Obedience zu trainieren und einen Parcours aufzustellen, brauchst Du zu Beginn lediglich einen Satz Rally Obedience-Schilder und dazugehörige Schildhalter. Hier kannst Du schauen, was für Dich am bequemsten ist. Gern genommen werden Kisten oder Laptophalter. Außerdem brauchst Du ein paar Pylonen (mind. 25 cm hoch) und Futterschalen mit Abdeckung (hier eignen sich Obstnetze). Später, bei fortgeschrittenen Teams, werden verstellbare Hürden benötigt.

 

Was genau wird gemacht?

Hund und Halter durchlaufen gemeinsam einen Schilderparcours mit verschiedenen Aufgaben. Der Hund befindet sich an der linken Seite des Halters und hält diese Position den ganzen Parcours über. An den Stationen werden verschiedene Übungen gemacht – meistens klassische Unterordnungsübungen wie Steh-Sitz-Platz und Kombinationen daraus. Auch Drehungen und Wendungen um 90°, 180°, 270° oder 360° stehen auf dem Programm. Neben Slalom und Spiralen können auch Bleib- oder Abrufübungen, Übungen mit Futterverleitungen oder das Überwinden von Hindernissen abgefragt werden – genauso wie das Stoppen auf Distanz.

Je nach Leistungsklasse (Beginner, Klasse 1, Klasse 2, Klasse 3, Senioren) sind die Parcours schwieriger oder leichter gestellt. In manche Klassen gibt es sogar Mehrschildübungen: Hier stehen an einer Station gleich mehrere Schilder, die nacheinander (von oben nach unten oder von rechts nach links) abgearbeitet werden müssen. Manchmal sogar so, dass der Mensch einen Teil der Schilder im Laufe der Aufgabe im Rücken hat und sich die Aufgabe somit merken oder sich umdrehen muss um sie abzulesen – aber Vorsicht: Falsche Fußbewegungen bringen Punktabzug!

Beim Bewältigen des Parcours geht es übrigens sogar um Zeit – länger als 4 Minuten sollte sich ein Team nicht im Schilderdschungel befinden.

 

Wettkampfgeist?

Überall in Deutschland werden immer wieder Rally Obedience-Turniere angeboten.

Hast Du in Deiner Hundeschule Teams, die Lust haben sich mit anderen Hunden & Haltern zu messen und somit auch mal den ein oder anderen Wettkampf zu laufen, so ist das beim Rally Obedience relativ schnell möglich. Gestartet werden muss hier immer in der Beginnerklasse, deren Ansprüche motivierte Teams schnell erfüllen können. Nach erfolgreicher Absolvierung bei den Beginnern kann in die nächsthöhere Klasse aufgestiegen werden.

 

Bietest Du in Deiner Hundeschule auch Rally Obedience an? Oder machst Du diese Funsportart selbst mit Deinem Hund?

Ich freue mich von Dir zu lesen,

Deine Tina!