Lisas Tagebuch / Hundetrainer / Eintrag – 19 –
LISAS TAGEBUCH
Wir hatten so ein tolles Seminar bei Kristin Fischer, einer Dozentin bei Ziemer & Falke. Jap und genau mit diesem Wochenendseminar fülle ich jetzt einen ganzen Tagebucheintrag aus, weil es einfach mein Lieblingsseminar war! Thema waren Clickertraining und Schnüffeln. Die beiden Themen haben mich schon immer fasziniert und deshalb habe ich mich auf das Wochenende besonders gefreut.
Clickertraining und Schnüffeln
Nasenarbeit ohne Finn
Finn konnte diesmal leider nicht mit dabei sein, daher machte er zu Hause bei meinen Eltern Urlaub. Wir haben momentan leider wieder Probleme mit dem Autofahren und diesen Stress wollen wir ihm nicht antun. Ich musste zwar auf Finn verzichten, durfte ab mit 2 anderen Hunden aus unserem Trainerkurs trainieren. Hierfür nochmal lieben dank an Marion mit Blue und Corina mit Lukas. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, mit Blue und Lu trainieren zu dürfen. Es war auch mal schön und eine ganz andere Erfahrung mit anderen Hunden zu trainieren. Da merkt man erst mal wieder wie unterschiedlich das Training verlaufen kann. Dennoch konnte ich mich schnell auf die beiden einstellen und war auch total stolz, dass die Übungen funktioniert haben.
Starten mit clickern und Lu
Mit Lu durfte ich samstags clickern. Da er aber den Clicker schon kannte, sollte ich ihn bei der Übung „anclickern“ auf einen Kugelschreiber konditionieren. Ich war mega erstaunt, dass er das so schnell begriffen hat! Danach mussten wir uns eine Übung ausdenken, die wir mit dem Clicker „formen“ sollten. Wir haben uns „touch“ rausgesucht. Lu sollte mit seiner Nase meine Handfläche berühren und auch das ging schneller, als ich clickern konnte :-D Er ist wirklich ein ganz schön schlaues Bürschchen und es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Ja, ihr merkt auch übers Clickertraining könnte ich meegaa viel erzählen … da es aber heute in dem Beitrag um die Nasenarbeit geht, fange ich jetzt auch damit an!
Anzeigeart im Ziel festlegen
Für die Nasenarbeit sind wir raus auf den Übungsplatz der Hundeschule gegangen. Wir wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und verteilten uns an 3 Stationen auf der Wiese, welche nachher unseren Abgang bei der Nasenarbeit darstellte. Bevor uns gezeigt wurde, wie so eine Fährtenspur überhaupt gelegt wird, sollte sich jeder selbst überlegen, wie sein Hund den Gegenstand im Ziel denn nun anzeigen soll. Soll der Hund, wenn er den Gegenstand gefunden hat „Sitz“ machen oder ihn „apportieren“?! Das muss jeder für sich selbst entscheiden und die Anzeige bevor das eigentliche „Suchen“ losgeht, trainieren. Gesagt – getan, jeder hatte sich eine Anzeigeart überlegt und trainiert. Nun ging es an’s Fährte legen.
Fährte legen und los gehts
Man schlurft in winzig kleinen Schritten über das Gras uns lässt immer wieder kleine Leckereien dort auf der Spur fallen, sodass die Nase schön am Boden bleibt. Kleinere Kurven wurden auch schon mit eingebaut um am Zielende lag unser Gegenstand, der unser Hund dann anzeigen soll. Leichter gesagt, als getan, denn schon der ein oder andere, der als Anzeigeart unseren Gegenstand im Ziel „apportieren“ sollte, ging schnurstracks auf das Ding zu und brachte es schwanzwedelnd, ohne auch nur einmal mit der Nase den Boden berührt zu haben, zurück zu Frauchen! Naja, Übung macht den Meister ;-)
Mit Aussie Blue klappts
Also alle Leckerchen wieder eingesammelt, frische Spur ausgelegt und diesmal lagen die Leckerchen wirklich seeehr dicht beeinander, sodass der Hund die leckeren Sachen auf dem Weg einfach mitnehmen musste :-D (man beachte wieder das kleinschrittige Training ;-)) UND das klappte auch schon um einiges besser. Das Ganze durfte ich dann mit Blue, einer super süßen Australian Sheperd Hündin ausprobieren. Ich machte meine Spur, mit den Mini-Schlurf-Schritten und platzierte die Leckerlies ziemlich nah beieinander. Dann ging ich zu ihr zurück, nahm die Schleppleine – deren Umgang man bitte davor auch trainieren sollte, denn ich wickle mich heute noch gern in dem Ding ein – in die Hand und los ging’s.
Blue machte das schon echt klasse, lief die Spur von mal zu mal besser aus und auch die kleine Kurve hatten wir gemeistert. Dann hieß es „Apport“ und sie durfte mir den gefundenen Futterbeutel im Ziel bringen. JUHU! Jackpot vom allerfeinsten!!! Mensch war ich stolz, das mit Blue gemeistert zu haben, obwohl sie mich kaum kennt! Wir haben noch ein paar weitere Fährten gelegt, dennoch ganz wichtig ist immer wieder genügend Pausen zwischendrin einzubauen, da die Nasenarbeit für die Hunde wirklich richtig anstrengend ist!
Nasenarbeit lastet aus und macht platt
Na, was soll ich sagen, ich glaube man kann es schon die ganze Zeit lesen, es war ein super tolles gelungenes Seminar, welches für mich das beste der ganzen Trainerausbildung war (ja, auch wenn Finn leider nicht mit dabei war). Nicht nur, dass mich die Themen einfach wahnsinnig interessierten, nein, wir konnten auch sehen, wie toll und „einfach“ wir unsere Hunde kognitiv auslasten können. Oftmals reichen schon 10 – 15 Minuten aus und unsere Hunde sind nach der Nasenarbeit einfach platt. So auch alle Hunde nach dem Trainingstag. Wir trafen uns danach noch kurz im Seminarraum um noch ein wenig Theorie zu machen und wirklich ALLE Hunde, lagen unter den Tischen und schlummerten ganz friedlich vor sich hin.
Fazit:
Zu Hause wieder angekommen, schnappte ich mit Finn und übte gleich das Anzeigen unseres Gegenstandes. Nachdem dies funktionierte ging es runter in den Garten und eine Spur wurde gelegt. Ok, ich gebe zu, ich hab mit Finn schon einige Fährtentrainings hinter mir und daher kann er das schon super. Des Öfteren verstecken wir auch den Futterbeutel oder Spielsachen in der Wohnung und er ist mit voller Freude und Naseneinsatz bei der Arbeit dabei. Anfang des Jahres haben wir mit dem Mantrailing angefangen. Dort wird nicht nach Gegenständen gesucht, sondern nach Menschen. Das macht sowas von Spaß und Finn ist nach jedem Training überglücklich und hundemüde. Wenn Finn die vermisste Person dann gefunden hat, freuen wir uns alle wie verrückt und er bekommt sein Döschen Nassfutter – sein Jackpot des Tages – Finn freut sich so sehr darüber und das ganze Mantrailing-Team natürlich auch. Das nenn ich mal eine wundervolle Auslastungsmethode für Körper, Geist und Seele. Bis nächste Woche.
Lisa & Finn