Lisas Tagebuch / Hundetrainer / Eintrag – 17 –

HALLO IHR LIEBEN, WIR SIND ES WIEDER!

Schon seit einiger Zeit überlege ich, ob ich bei Finn das Rückrufsignal neu konditionieren sollte. Nicht, weil er nicht kommt, das tut er nämlich sehr wohl, wenn ich „zu mir“ rufe. Doch wenn er sich etwas weiter entfernt oder wenn ich, wie letztens, als ich stark erkältet war und kaum einen Ton herausbrachte, einfach nicht weiter komme, ist ein Pfiff die bessere Wahl.

Ein neues Rückrufsignal: Training mit Pfiff

Eine Pfeife muss her
Also habe ich mich im Internet nach verschiedenen Hundepfeifen erkundigt und bin fündig geworden. Eine ACME soll es sein! Natürlich habe ich gleich 2 bestellt, denn man weiß ja nie, wohin man die andere mal verlegt. Bevor es ans Training des Rückrufsignals geht, habe ich einen Trainingsplan, wie der Rückruf bei Finn genau aussehen sollte, festgelegt. Meine positive Feinzieldefiniton lautet: Wenn ich mit der Hundepfeife einmal kurz Pfeife, soll Finn innerhalb von 2 Sekunden freudig, gerne und schnell auf mich zu rennen, die Welt um sich herum vergessen, alles stehen und liegen lassen und sich voller Vorfreude auf seine Leberwursttube stürzten. Kurz gesagt – er soll sofort kommen, wenn ich pfeife. :-D

Das Training geht los

Nach drei Tagen war es soweit, der Postbote hatte die Pfeifen vorbei gebracht. Das Training kann beginnen. Finn wurde auf das Signal „zu mir“ schon konditioniert. Ich hätte das Training jetzt so beginnen können, dass ich die Pfeife mit dem Signal „zu mir“ verbinde. Das Training wäre wie folgt abgelaufen: Pfiff + zu mir = Finn holt sich Leckerchen ab. Um ein neues Signal mit dem alten Signal zu verbinden, sodass es dieselbe Bedeutung bekommt, muss das neue Signal vor dem alten gegeben werden. Wenn der Hund das dann verstanden hat, kann man das alte Signal ausschleichen und der Hund hört nur noch auf das neue Signal. (Gaaaanz einfach, wie ihr lesen könnt) ;-)

Rückrufsignal zu 100 %

Ich habe mich dafür entschieden, den Pfiff komplett neu zu konditionieren. Was ergibt das für einen Sinn? Kommt doch aufs Gleiche raus, denkt ihr bestimmt. Ja, fast. Ich möchte eben nochmal ganz von vorne anfangen und mir einen zu 100 % sicheren Rückruf aufbauen. Dieser soll wirklich immer funktionieren. Wenn ich „zu mir“ rufe kommt Finn zu 100 % . Ich wüsste nicht, wann er nicht gekommen wäre. Wenn ich mein „zu mir“ verwende, muss ich mir allerdings auch sicher sein, dass er kommt. Ich gehe sogar soweit, dass ich darauf meine selbstverdienten 200,00 € verwetten würde. Solltet ihr mal ausprobieren. Das hat den Grund, dass man mit dem Signal viel „behutsamer“ umgeht und es für den Hund nicht irgendwann egal wird.

Man bekommt ganz schnell ein Bauchgefühl und kann einschätzen, wann es sinnvoll ist, den Hund mit dem Signal zu rufen und wann nicht. Denn wenn ich ein Signal zu oft verwende und der Hund reagiert in dem Moment mich darauf, geht es ihm irgendwann in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus, weil wir das Signal ja nicht konsequent einfordern.

In reizarmer Umgebung

Um das neue Rückrufsignal einzuführen fange ich in einer für meinen Hund reizarmen Umgebung an. Das ist bei mir zu Hause im Wohnzimmer. Das Ganze wird dann irgendwann gesteigert, z.B. geht es weiter im Garten. Das heißt, der Pfiff kommt irgendwann aus heiterem Himmel, auf dem Spaziergang (natürlich nur, wenn ich mir sicher bin, dass er kommt) und die Reaktion von Finn sollte wie mein oben genanntes Feinziel aussehen. Um Finn die Pfeife „schmackhaft“ zu machen, habe ich zu Hause eine Tube mit leckerem Dosenfutter gefüllt, mich mit den Naschereien und der Pfeife bewaffnet und los ging’s. Finn und ich standen uns gegenüber, ich hatte die Pfeife im Mund und die Dose in der Hand. Ich habe gepfiffen und bin gleichzeitig ein paar Schritte rückwärts gelaufen und habe Finn dann an der Tube schlecken lassen.

Finn hat schnell begriffen, dass, wenn Frauli pfeift, wir beide ein super dolles, klasse Gefühl haben und zur Krönung des Ganzen auch noch Dosenfutter gibt. Was für ein tolles Spiel, bei dem man gar nicht viel machen muss, außer auf Fraulis Pfiff zu warten, um dann wieder Dosenfutter schlabbern zu dürfen. Über unsere weiteres Training in Sachen Rückrufsignal halte ich euch natürlich auf dem laufenden. Jetzt wird erst Mal der Rest vom Futter aus der Dose geschleckt! :)

Fazit – was mir wichtig ist:

Ich muss sagen, ich bin jetzt schon ein großer Fan von dieser Pfeife und ärgere mich, dass ich darauf nicht früher gekommen bin, sie als Rückrufsignal zu verwenden. Die Pfeife ist total neutral und löst bei Finn IMMER ein positives Gefühl aus. (Was der eigentliche Sinn und Zweck dieser Pfeife ist). Das Gefühl wird allerdings nur ausgelöst, weil ich die Pfeife vorher so konditioniert habe, ansonsten ist die Pfeife für den Hund völlig bedeutungslos. Selbst wenn ich schlechte Laune habe oder genervt bin, bleibt die Pfeife in ihrer Stimmung gleich und somit wird mein schlechtes Gefühl auch nicht auf Finn übertragen. Dennoch ist es am besten man trainiert und beschäftigt sich ausschließlich mit seinem Hund wenn man Lust, Zeit und gute Laune hat. Denn so haben beide etwas davon und bei guter Laune lässt es sich gleich besser lernen.

Lisa & Finn

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