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Um psychische Themen beim Hund positiv zu beeinflussen, ist die Aromatherapie ein hervorragend geeignetes Tool. In diesem Fallbeispiel von Phyto- und Aromaexpertin Heike Achner, betrachten wir gemeinsam die Anwendungsmöglichkeiten von Aromatherapie.

Wir danken Heike Achner für ihren Gastbeitrag:

 

Ausgangssituation

Hund Lilly, 4 Jahre, Labradormischling, kastriert mit einem Jahr. Mit einem halben Jahr aus dem spanischen Tierschutz übernommen. Über die Vorgeschichte ist nichts bekannt. Lilly ist sehr geräuschempfindlich und reagiert übermäßig auf Außenreize. Zuhause bellt sie daher sehr viel, v. a. im Garten, auf Spaziergängen ein echter „Leinenrambo“, wenn sie fremde Hunde, Radfahrer, Trecker, Kinder u. Ä. trifft. Ihre Grundmotivation ist Angst. Sie ist immer an der Leine, da sehr starker Jagdtrieb. Kennt sie Menschen und Hunde, ist sie sehr anhänglich und schmusig und nahezu distanzlos.

Die Halterin (seit 20 Jahren Hundehalterin) ist mit ihr überfordert und schon öfter gefallen, wenn Lilly sich in die Leine wirft. Eine Hundeschule hat keine Verbesserung gebracht und wurde nach einigen Wochen aufgegeben, weil die Halterin den Eindruck hatte, dass Lilly zunehmend ängstlicher und weniger ansprechbar würde.

 

Therapie

Im Sinne der Zoopharmakognisie lassen wir Lilly die ätherischen Öle und Hydrolate (Pflanzenwässer) selbst aussuchen. Die Zoopharmakognisie beschäftigt sich mit der Selbstmedikation von Tieren. Tiere wissen oft, was ihnen guttut. Das gilt besonders für Wildtiere, in etwas eingeschränkterem Ausmaß aber auch für Hunde. Besonders im mentalen Bereich hat sie sich sehr bewährt. In unserer Vorauswahl sind Angelika als „Öffner“, Neroli, Benzoe Siam, Geranie, Rosenhydrolat, Zedernholz, Lavendel fein und Vanille.

Mit viel Ruhe und Geduld lassen wir Lilly wählen. Sie entscheidet sich für Angelika (löst Traumen, stärkt Nerven, beruhigt und „öffnet den Weg“), Benzoe Siam (angstlösend, schenkt Geborgenheit, schirmt vor Umweltreizen ab) und Rosenhydrolat (auch ein „Öffner“, ausgleichend, stimmungsaufhellend, harmonisierend).

Das Rosenhydrolat bekommt Lilly pur dreimal täglich zum Auflecken. Davon ist sie sehr begeistert. Angelika und Benzoe Siam werden im Diffusor zwei- bis dreimal täglich vernebelt.

 

Revision

Zwei Wochen lang nimmt die Hündin die Düfte sehr gut an. Dann hat die Halterin den Eindruck, dass sie sie nicht mehr möchte. Wir überprüfen es und tatsächlich lehnt Lilly Angelika nun ab. Benzoe Siam und Rosenhydrolat sind jedoch immer noch Favoriten und sie kann sich jetzt auch für Zedernholz begeistern.

Statt Diffusor wird nun abends eine ruhige und sanfte Streichelmassage mit den Düften durchgeführt. Das genießt Lilly außerordentlich und festigt die Bindung zu ihrem Frauchen. Auch sprüht ihre Halterin die Duftmischung auf ihre Schlafplätze, was Lilly sehr gut annimmt.

 

Lillys Entwicklung der nächsten Wochen

Nach drei Wochen: Lilly wirkt zunehmend ausgeglichener. Von Radfahrern und fremden Hunden lässt sie sich schon sehr gut ablenken. Nur schreiende Kinder sind noch ein Problem. Das Bellen auf dem Grundstück ist weniger geworden.

Nach sechs Wochen: Die Öle werden weiterhin gut angenommen. Rosenhydrolat möchte sie nicht mehr. Lilly ist zur Freude der Halterin deutlich ansprechbarer geworden und Spaziergänge mit ihr machen wieder Spaß. Die Halterin macht nun Einzeltraining bei einer Hundetrainerin, die zu ihr nach Hause kommt, und hat mit Mantrailing begonnen, das Lilly trotz der fremden Hunde und der vielen Außenreize ausgesprochen viel Spaß macht. Anzeichen von Angstaggression zeigt sie beim Mantrailing kaum, lässt sich aber beim Training im Stadtbereich (!) bei lauten Geräuschen noch ablenken. Im Alltag hat sie noch häufiger angstaggressive Phasen, aber in abgemilderter Form. Die Unterstützungsmaßnahmen werden fortgesetzt.

Bemerkung: Im Fall von Lilly hilft die Aromatherapie dabei, sie für Hundetraining und Mantrailing überhaupt zugänglich zu machen. Aromatherapie und Hundetraining werden ihre Lebensqualität und die ihres Menschen sicher enorm steigern und zu einem sehr viel schönerem Zusammenleben führen.

 

Erstellt und verantwortlich für den Inhalt:

Heike Achner

Noch ein bisschen was zu mir, damit Ihr wisst, mit wem Ihr es zu tun habt. Ich bin mit einer ziemlich speziellen Dackeldame aufgewachsen, hatte in meinem jüngeren Erwachsenenleben aber vor allem mit Pferden zu tun. Heute bereichern zwei Silken Windsprite-Hündinnen mein Leben.

Nach der Schule habe ich meinen Traum erfüllt und Archäologie studiert. Bereits zu dieser Zeit interessierte ich mich sehr für traditionelle Heilverfahren. Aufgrund meines stetig kranken Pferdes machte ich eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin. Mittlerweile ist dies fünfundzwanzig Jahre her. Ich habe ein besonderes Faible für Medizingeschichte und mentale Therapieformen aller Art. Hunde sind meine Leidenschaft, aber auch das Schreiben ist eine Passion. Daher arbeite ich als Freie Autorin im Tier- und Gesundheitsbereich. Ich bin u. a. Autorin und Kursleiterin der Fernlehrgänge „Coach für Mentale Aromatherapie“, „Stresscoach Naturheilkunde“, „Coach für Mentale Phytotherapie für Hunde“, „Coach für Waldbaden mit Hund“ und des Kombikurses „Mentalcoach Naturheilkunde“.

Mehr zu meinen Ausbildungen, Qualifikationen und Projekten auch unter: www.heike-achner.de