erziehungsstil

19. Juli 2016 // Woche 17

Hallo ihr Lieben,
wir sind es wieder!

Kapitel 1 von Lektion 5 ist voll nach meinem Geschmack und ich stürze mich sofort in den Test um meinen Erziehungsstil zu ergründen. Ich liebe Tests. Weil dieser hier mir aber vor Augen führen wird, wie mein Erziehungsstil ist, kommen auch Selbstzweifel. Wie habe ich eigentlich mein Kind erzogen. Genauso wie jetzt die Hunde?

Von Kindern und Enkeln

Bei den Enkeln ist es klar. Ich bin viel zu emotional und sie tanzen mir auf der Nase herum. Aber die haben schließlich Eltern, die dirigistische Maßnehmen einleiten können. Meine Hunde haben nur mich. Mit leichtem Bauchgrummeln ziehe ich die Diagramm-Linien und widerstehe der Versuchung, vorher nachzusehen, wo ich meinen Idealpunkt gerne hätte. Ich lande rechts oben, Emotionen 34, Dirigismus 35. Ist das jetzt gut oder schlecht? Was zählt, ist schließlich das Ergebnis, oder?

Krawalltucke und Baby

Weiter geht’s genauso spannend. Was sind meine Hunde für mich? Bei Chica ist es klar: Diese zarte, schutzbedürftige Wesen, das als Mensch unter leichter Lernschwäche litte, muss wie ein Kind behandelt werden. Aber meine Krawalltucke, die Große, die alles sofort begreift und gnadenlos für sich ausnutzt, was ist sie für mich? Eine Herausforderung, aber die wird ja hier nicht abgefragt. Sparringspartner würde auch passen, wenn’s denn auf der Liste stünde. Ich einige mich auf „Kumpel“, mit dem man auch mal streiten kann. Und gehe zum Lästern über, natürlich nicht laut und öffentlich.

Hundehalter-Typen

Aber ich kenne die meisten Typen Hundehalter. Die kleine etwas korpulente Frau, die mit einem nicht mehr erkennbaren Jack Russell unterwegs ist. Der Ärmste ist so eine Kugel, dass er genauso laut schnauft wie sein Frauchen. Oder den zackigen Mann, der mit seiner Dobermann-Rottweiler-Mix-Hündin unterwegs ist. Wie krass er den Hund maßregelt! Leider scheint das erfolgreich zu sein.

Die jetzt auch schon sieben Jahre alte Hündin hat tatsächlich keinerlei Laster. Sie spurt wie ein Computer und macht durchaus den Anschein, als sei sie zufrieden. Gewohnheit? Angst? Was würde ich mit einem Kunden machen, der genau so einen Erziehungsstil hätte. Ich beruhige mich gleich wieder: Solche kommen nie und nimmer zu mir.

Es gibt viel zu tun

Trotzdem merke ich nach dem dritten Durchgehen des Kapitels, dass ich noch ganz schön zu arbeiten habe. An mir, nicht an meinen Hunden. Denn natürlich würde ich jedem gerne meinen Erziehungsstil aufdrücken. Ob aber wirklich alle nach dem Test bei 34/35 stehen wollen, da habe ich so meine Zweifel. Die meisten Hundehalter, die ein Problem haben, suchen nach einem Zaubermittel, einem Wunderinstrument, mit dem sie die Probleme sofort wieder in den Griff kriegen. Und kategorisch erklären, alles andere hätten sie schon versucht. Die anderen, deren Leidensdruck so groß ist, dass sie willig und konsequent mit einem neuen Ansatz arbeiten, kenne ich nicht. Möglich, dass sie die Begegnung mit anderen Hundehaltern meiden. Dafür kenne ich viele, bei denen absehbar ist, dass bald Probleme auftauchen, die nicht mit einem einfachen Trick wieder verschwinden. Potentielle Kunden, die aber (noch) beratungsresistent sind. Aber das war ich auch mal.

Fazit:

Je tiefer ich in den Kurs einsteige, desto mehr bin ich bereit, mich auf Neues einzulassen. Mal sehen, ob die zwei, die ja doch schon vier und sechs Jahre alt sind, sich auch drauf einlassen.

uschi-birr-profilbild

Name: Uschi Birr

Namen der Hunde: Chica, Cora

Wer bin ich? Hundefreundin, Menschenfreundin, Journalistin

Wäre mein Hund ein Mensch, wäre er…? Chica wäre ein Stille-Wasser-Mensch, der immer seinen Willen durchsetzt. Cora ein Triathlon-Athlet.

Ich liebe Hunde, weil…? Sie mir zeigen, wie toll das Leben ist und wie man es am besten meistert.