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14. April 2016 // Woche 11
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Hallo ihr Lieben,
wir sind es wieder!
Kapitel 3.3. ist so richtig meins. Endlich mal wird aufgeräumt mit dem auf den Rückenwerfen und dem Alphahund, dem man’s körperlich zeigen muss. Endlich wird Dominanz logisch und einfach erklärt.
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Endlich nach Gefühl
Balsam für mich, die noch groß geworden ist mit der alten Hundedressur und immer gefühlt hat, dass es so nicht stimmen kann. Ich bin in Hochform und nutze die Saukälte draußen, um schnell das Quiz zu machen. 7 Punkte, besser kann’s nicht laufen. Also auf zur Dominanz-Beobachtung. Ich habe ja zwei Hunde, eine zarte kleine sechsjährige und eine robuste vierjährige Krawallfreudige. Jeder hat mir vorhergesagt, dass die große Jüngere das Zepter in die Pfote nehmen wird. Falsch. Mein sensibles Seelchen pocht auf ihre Altersrechte und setzt sich durch. Vollkommen gewaltfrei, denn sonst hätte sie keine Chance. Manchmal grenzt das an seelische Grausamkeit. Wenn beide fressen, ist die Große immer schnell fertig und schielt auf Chicas Futternapf.
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China ist knallhart
Und Chica kaut extrem langsam und genüsslich jedes Bröckchen zigmal durch. Die Große steht und schaut und wartet. Diesen Blick muss man aushalten. Chica kann das. Wenn sie fertig ist, macht sie den Weg frei und Cora darf an den Napf. Noch gemeiner ist sie, wenn sie keine Lust hat, sich ein (Riesen)-Kissen mit Cora zu teilen. Dann streckt sie sich so weit es geht aus, alle Viere von sich, den Schwanz nicht um den Bauch gelegt, sondern quer übers Kissen. Und Cora steht davor, schaut und wartet. Manchmal legt sie sich auch vors Kissen.
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Dominanz pur!?
Das ist für mich formale und situative Bilderbuch-Dominanz zwischen A und B. Nicht mal Nachrichten kann Cora draußen versenden, Chica pinkelt sofort drüber. Aber und jetzt kommt der einzige Zweifel, den ich manchmal habe: Es kann keinen Schakal geben, der ein noch kleineres Hirn hat als meine Zarte. Domestikationstechnisch könnte also Konrad Lorenz recht gehabt haben. Aber ich lerne, dass die Gehirnstruktur von Schakal und Hund unterschiedlich ist und außerdem die DNA immer recht hat. Okay Chica, auch du stammst also vom Wolf ab, wenn man das auch äußerlich nicht mehr im geringsten sehen kann. Aber schließlich zählen ja deine inneren Werte. Und die sind wölfisch genug.
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Name: Uschi Birr
Namen der Hunde: Chica, Cora
Wer bin ich? Hundefreundin, Menschenfreundin, Journalistin
Wäre mein Hund ein Mensch, wäre er…? Chica wäre ein Stille-Wasser-Mensch, der immer seinen Willen durchsetzt. Cora ein Triathlon-Athlet.
Ich liebe Hunde, weil…? Sie mir zeigen, wie toll das Leben ist und wie man es am besten meistert.
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