Auslastung für jagende Hunde - Jagdhund rennt durchs Feld

Die passende Auslastung für jagende Hunde

Werbung

Er ist zumeist ambitioniert, schnell, flink, wendig und hochreaktiv – der jagende Hund, der an seinen Besitzer häufig größere Ansprüche stellt als andere seiner Artgenossen.

Gehst Du mit ihm spazieren, sind seine wachen Sinne fast ständig der potentiellen Beute zugewandt und er tut nichts lieber als das, wofür er im Ursprung gezüchtet wurde: schnüffeln, Spuren verfolgen, die Umgebung scannen, hetzen … seine Jagdleidenschaft in irgendeiner Form ausleben.

Doch was macht man mit so einem Hund, für den diese Dinge, die bei uns Menschen eher weniger gern gesehen sind (Wer findet es schon gut, wenn sein Hund jagt?), das Größte sind?

Wie kann man diesen Hunden, die früher ausschließlich Gebrauchshunde waren und entsprechend ihrer Veranlagung ausgebildet und eingesetzt wurden, heutzutage, wo sie zum Großteil „arbeitslose“ Familienhunde sind, gerecht werden? Gibt es überhaupt Möglichkeiten?

Beschäftigungsmöglichkeiten für jagende Hunde

Die gute Nachricht ist: Man kann das Jagdverhalten dieser hochspezialisieren Hunde durch das richtige Training, ausreichend Beschäftigung und Auslastung handelbar machen. Reines Spazierengehen reicht allerdings nicht aus. Hast Du einen Hund, für den es nichts Schöneres gibt als zu jagen, solltest Du Dich etwas ins Zeug legen und die passende Beschäftigungsmöglichkeit für genau diesen Hund finden. So bietest du ihm einen Ausgleich und eine Alternative, die das Jagdverhalten in akzeptable Aufgaben kanalisiert.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen Hund zu beschäftigen und auszulasten. Es spielen immer mehrere Faktoren eine Rolle. So ist es gut, wenn der Hund neben körperlicher Auslastung durch Laufen, Rennen und Spazierengehen auch kognitive Auslastung erfährt. Hier könnte, je nach Hund, Clickertraining oder Nasenarbeit wie Fährtensuche oder Geruchsdifferenzierung, angesagt sein. Auch die Personensuche ist eine schöne Art, einen jagenden Hund zu beschäftigen. Hier erfährt er nämlich durch das Verfolgen der Spur kognitive Auslastung und kann seine Jagdleidenschaft in gewisser Form ausleben. Durch die Anstrengung, die das Ganze mit sich bringt, ist es in gewisser Weise auch körperlich auslastend.

Auch das sogenannte Balancieren, also Körper-und Koordinationsübungen, können einen Teil zum Auslastungsprogramm beitragen. So bieten sich Sportarten wie Agility oder Mobility an, um diese Komponente zu erfüllen. Balanceübungen lassen sich auch sehr gut im heimischen Wohnzimmer, mit Dingen wie Hockern oder Stühlen, ausführen. Es gehört schon ein gutes Körpergefühl dazu, wenn der Hund mit den Vorder- und Hinterpfoten auf je einen Kinderhocker steigen und diese Position halten soll. 😊 Auch in Wald und Feld bieten sich für diese Auslastungskomponente meistens tolle Gelegenheiten: balancieren über Baumstämme, springen über Parkbänke, überwinden von Wackeltreppen … Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, so lange es nicht gefährlich oder gesundheitsschädlich wird.

Soziale Kontakte sollten auch ihre Beachtung finden. Tobt und rennt Dein Hund gerne mit anderen Hunden, bringt sich an seine körperlichen Grenzen und powert sich richtig aus? Klasse! Auch das kann einen Auslastungspunkt darstellen. Achte hier aber bitte darauf, dass dieser Punkt nicht zu viel Raum einnimmt, da es für die Orientierung an Dir wichtig ist, dass ihr gemeinsam Dinge macht. Beim Spielen mit anderen Hunden (was gut und wichtig ist und natürlich auch viel Spaß macht), spielst Du eine weniger große Rolle als bei Dingen, die ihr zusammen erlebt. 😊 Das solltest Du im Hinterkopf behalten.

Sei lieb gegrüßt

Deine Tina