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Der eine macht’s schon und ist begeistert, der andere möchte es gerne ausprobieren und so gut wie jeder hat eigentlich schon etwas davon gehört: Clickertraining.
Doch was hat es eigentlich mit dem kleinen Knackfrosch auf sich? Wie kann er uns im Hundetraining helfen? Er macht doch nur ein Geräusch, oder?
Allgemeines zum Clicker
Im ursprünglichen Sinne ist der Clicker tatsächlich sowas wie der Knackfrosch, den Du vielleicht von früher aus Deinem Kinderzimmer kennst. Häufig ist er bunt, es gibt ihn in vielen verschiedenen Formen und Variationen. Mit einem Preis zwischen 2 und 8 € ist ein Clicker sehr erschwinglich und fehlt in kaum einer Abteilung für Hundezubehör. Richtig verknüpft ist er aber noch viel mehr: Er ist ein tolles Trainingswerkzeug, das Dir hilft, bei Deinem Hund mittels positiver Verstärkung ein gewünschtes Verhalten zu erzeugen. Zusätzlich kannst Du den kleinen Knackfrosch noch toll als Hilfsmittel zur Auslastung Deines Hundes nutzen.
Die Verbindung zwischen Hund und Clicker … und Leckerchen!
Um mit Deinem Hund und dem Clicker zu arbeiten, reicht es nicht aus, einfach drauf zu drücken und auf eine Reaktion zu hoffen. So ganz ohne etwas Vorbereitung, ist der kleine Knackfrosch für Deinen Hund nur irgendein bedeutungsloser Gegenstand. Der Clicker muss zuerst konditioniert werden. Dein Hund soll verknüpfen, dass das Geräusch, das der Clicker erzeugt, etwas ganz Tolles ankündigt. Um diese Verbindung herzustellen, arbeitest Du mit der klassischen Konditionierung: Du drückst den Auslöser des Clickers und gibst Deinem Hund binnen 0,5 Sekunden ein schmackhaftes Leckerchen. Dies wiederholst Du in mehreren, kurzen Trainingssequenzen und gerne auch über mehrere Tage verteilt. Hast Du das Gefühl, dass Dein Hund verstanden hat, dass der Click die Ankündigung für eine Belohnung ist, kannst Du das ganz einfach ausprobieren: Clicke einmal, wenn Dein Hund etwas abgelenkt ist. Schaut er Dich direkt erwartungsvoll an: Herzlichen Glückwunsch – Euer Clicker ist konditioniert!
Achtung: Nach jedem Click sollte Dein Hund ein Leckerchen bekommen. Vergiss nie, ihm eines zu geben. Der Click ist ein Versprechen für das Leckerchen – das ist ganz wichtig.
Der Clicker im Hundetraining
Da Dein Hund nun sicher weiß, dass das Ertönen des Clickgeräusches etwas Schönes ankündigt, kannst Du den Clicker in Eurem Training verwenden und bei all Euren täglichen Übungen einsetzen. Übt Ihr gerade das Laufen an lockerer Leine, kannst Du Deinem Hund durch den Click signalisieren, dass genau das, was er gerade zeigt, ein gewünschtes Verhalten ist: Locker neben Dir herlaufen.
Übt ihr „Sitz“ oder „Platz“ oder irgendeinen Trick, kannst Du auch hier genau das markern (clicken), was Du toll findest. Wenn Ihr beispielsweise das Signal „Platz“ übt, clickst Du, wenn der Bauch Deines Hundes liegend den Boden berührt. Bist du schon etwas weiter und Dein Hund hat bereits gelernt in der Platzposition zu verharren, verstreust Du vielleicht Futter oder kugelst als Ablenkung einen Ball, der Deinen Hund zum Aufstehen motivieren könnte. Sieht er den Ball und bleibt liegen, kannst Du auch dies clickern und so Deinem Hund signalisieren, dass genau das, was er im Moment des Clicks macht, das erwünschte Verhalten ist.
Wie du siehst – der Clicker ist super in der Grunderziehung Deines Hundes einsetzbar. Aber auch Alltagsproblemchen kannst Du damit lösen. Springt Dich Dein Hund beispielsweise immer an, wenn Du nach Hause kommst, könntest Du den Moment markern, in dem er mit allen 4 Füßen auf dem Boden vor Dir steht – das ist schließlich das gewünschte Verhalten in diesem Fall, oder?
Topfschlagen mit dem Hund – kognitive Auslastung mit dem Clicker durch „freies Formen“
Du hast richtig gelesen. Du kannst Deinen Hund mittels Clicker ganz toll auslasten. Sogar eine Art Topfschlagen (der ein oder andere kennt es vielleicht auch als Heiß-Kalt-Spiel), kannst Du mit ihm machen. Natürlich sollst Du ihm nicht die Augen verbinden und ihn mit einem Löffel versehen ;-), sondern kannst ihn ein bisschen rätseln lassen, was Du von ihm möchtest. Dies möchte ich Dir an folgendem Beispiel aufzeigen:
Angenommen Du möchtest Deinem Hund beibringen, auf einen Karton zu springen. Du stellst zuerst den Karton in Deiner Wohnung auf. Bewaffne Dich mit (vielen!) Leckerchen und dem Clicker. Nun hole Deinen Hund. Von nun an schweigst Du. Locke Deinen Hund nicht und versuche ihn auch nicht stimmlich zu motivieren, etwas mit dem Karton zu machen. Dein Hund soll selber überlegen! Dein eigener Blick, der in Richtung des Kartons geht, ist erlaubt. Nun clickst und belohnst Du erst einmal jegliche Aktion, die Dein Hund mit oder erst einmal in Richtung des Kartons macht. Schaut er den Karton an: Click und Belohnung. Dies machst Du mehrfach. Hat er verstanden, dass es um den Karton geht und stupst er ihn vielleicht an: ebenfalls Click und Belohnung. So arbeitet Ihr Euch schrittweise an das Endziel heran. Immer, wenn der vorherige Schritt gut funktioniert und Dein Hund diesen sicher zeigt, geht es einen Schritt weiter und Du wartest ab, ob nicht noch mehr drin ist. Hat er den Karton mehrfach mit der Nase angestubst und dafür seine Belohnungen erhalten, wird er vielleicht als nächstes eine Pfote verwenden. Und tada …! schon seid ihr Eurem Ziel wieder ein Stück nähergekommen! Du wirst Dich wundern – irgendwann werdet ihr Euch so weit vorgeclickt haben, dass Dein Hund auf den Karton springt und somit Dein Endziel erreicht ist – ganz ohne, dass Du ihn gelockt hast. Er ist von ganz alleine darauf gekommen!
So viel Denken macht müde!
Durch diese Art des Clickertrainings kannst Du Deinen Hund binnen 15 Minuten mehr auslasten als bei einem 1 ½-stündigen Spaziergang. Wahnsinn, oder?
Gerade für die aktuelle Jahreszeit ist das Clickertraining eine tolle Sache. Ich mache das mit unseren Hunden sehr gerne und erfreue mich daran, wenn sie nach einer lustigen Clickereinheit entspannt und ganz zufrieden in ihren Körbchen schlummern.
Du hast Lust auf’s Clickertraining bekommen? Wunderbar! Dann ist unsere kleine Klicker-Fibel vielleicht genau das Richtige für Dich. Sie bietet Dir jede Menge Infos, gibt weitere Anregungen und Tipps, Trainingsanleitungen und Tricks: https://www.hundetrainer-helferlein.de/produkt/die-kleine-klicker-fibel/
Oder bist Du schon „ein alter Hase“ im Clickertraining? Wie setzt Du den Clicker ein? Ich freue mich von Dir zu lesen!
Liebe Grüße,
Deine Tina