Kürzlich fragte mich eine Teilnehmerin, was die perfekte Auslastung für den Hund ist, was genau dazu gehört und was es zu beachten gilt. Nachfolgend meine Antworten auf diese Fragen. Vielleicht interessiert Dich das Thema ja auch?!
Auslastung des Hundes
Was ist eigentlich Auslastung? Mit Auslastung ist gemeint, dass unsere Hunde ausreichend beschäftigt sein sollten, so dass sie entspannt, zufrieden und glücklich sind. Unsere Hunde möchten nicht den ganzen Tag sich selbst überlassen sein. Sie möchten raus, sich bewegen, neue Dinge entdecken, Sozialkontakte erleben und interagieren. Vielen Hunden tut zur Auslastung ein regelmäßiges Hobby gut, denn es kann sie nicht nur körperlich, sondern auch kognitiv fördern. Das reine Spazierengehen reicht in den seltensten Fällen, um unseren Hunden die Auslastung zu bieten, die sie brauchen.
4 Bereiche der Auslastung
Wir unterteilen die Auslastung in diese 4 Bereiche:
- Körperliche Auslastung
- Geistige Auslastung
- Soziale Auslastung
- Rassespezifische Auslastung
Körperliche Auslastung
Zur körperlichen Auslastung gibt es -individuell auf das jeweilige Hund-Halter-Team abgestimmt- verschiedene Möglichkeiten: spazieren gehen, wandern, Fahrrad fahren, joggen, Spiele mit viel Bewegung und vieles mehr. Alles, was den Hund in Bewegung versetzt, zählt zu diesem Bereich. So natürlich auch die verschiedenen Hundesportarten, wie beispielsweise Longieren, Agility, Treibball, Dog-Frisbee usw.
Geistige Auslastung
Neben dem Körper möchte auch der Geist unserer Hunde gut ausgelastet werden. Zur geistigen Auslastung zählen alle Anstrengungen, bei denen unsere Hunde ihr Köpfchen einschalten müssen. Auch hier ist die Bandbreite an Möglichkeiten ziemlich groß: Von Erziehungstraining über Hundeschulkurse, Suchspiele (hier hat man sogar je nach Schwierigkeitsgrad einen Teil körperliche Auslastung mit drin!), Clickertraining oder der Einsatz von Intelligenzspielzeugen usw. Geistige Auslastung kann man in vielerlei Hinsicht schaffen.
Soziale Auslastung
Für die soziale Auslastung sorgen wir, indem wir unseren Hunden Gelegenheiten bieten, mit Artgenossen zu kommunizieren und Zeit mit ihnen zu verbringen. Damit ist sowohl der Direktkontakt, also gemeinsames Spielen und Rennen, als auch der Kontakt mit etwas mehr Abstand (beispielsweise der gemeinsame Besuch eines Hundeschulkurses, bei dem die Hunde angeleint sind) gemeint. Auch die soziale Auslastung sollte dem jeweiligen Hund und seinen Bedürfnissen angepasst werden.
Ebenso ist das Spiel mit uns – wir sind ja auch Sozialpartner für unsere Hunde – wichtig und sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Rassespezifische Auslastung
Jeder Hund bringt neben dem Bedürfnis nach den Standard-Auslastungskomponenten noch individuelle, rassespezifische Ansprüche mit sich. So freut sich ein Apportierhund vielleicht über Dummytraining, ein Jagdhund findet seine Erfüllung in der Personensuche und ein Hütehund am Clickertraining oder Agility.
Natürlich ist dabei nicht nur die Rasse zu berücksichtigen. Jeder Hund ist ein Individuum. So gibt es Jagdhunde, die nicht viel Interesse am Spurensuchen zeigen und Huskys, die lieber an Erziehungstrainings teilnehmen, als „schlittenhunde-like“ mit Halter und Fahrrad durch die Prärie zu fahren.
Die rassespezifische Auslastung sollte also je nach Hund und Halter (schließlich ist es auch wichtig, dass es beiden Spaß macht) ganz individuell ausgesucht werden. Die Rasse kann nur einen Hinweis in die vielleicht richtige Richtung sein.
Bietest Du in Deiner Hundeschule auch Kurse zur Auslastung an? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar.
Ich bin jetzt mit unserer Frau Meier zu einem Schnüffelspiel verabredet. Heute wird es eine kleine Fährte. Das liebt sie.
Bis bald,
Deine Tina