Frai schneidet einem Hund die Krallen

Kennst Du das Geräusch, wenn Dein Hund hinter Dir herläuft und es laut „klappert“? Keine Sorge, das muss keine Staupe-Symptomatik sein. Dein Blick sollte mal zu den Pfoten Deines Tieres wandern – vielleicht sind seine Krallen zu lang geworden und reiben über den Fußboden. An sich ist das kein Problem, sie müssten „nur“ gestutzt werden.

Allerdings löst das Krallenschneiden beim Hund oft kleine Hilferufe beim Hundehalter aus. Nur zu viele Geschichten kennt man, wo es eben nicht so einfach ablief, wie das Schneiden der Fingernägel bei uns Menschen.

Vorab aber noch eine kleine Info, warum es wichtig ist, dass Dein Hund kurze, angepasste Krallen hat. Es ist nämlich mehr, als das Geklapper beim Hinterherlaufen:

 

  • Sind die Krallen beim Hund zu lang, so kann ihm dies Schmerzen bereiten.
  • Weiterhin stört es den Hund bei seinem normalen Gang. Achte einmal regelmäßig auf sein Gangbild – inkl. der Krallen Deines Hundes – Du wirst sehen, dass die Krallen – auch je nach Pfote – unterschiedlich lang sind, anhängig davon, wie Dein Hund seine Pfoten (natürlich auch den ganzen Körper) belastet.
  • Der störende Gang ist aber nicht das primäre Problem, sondern eher die Konsequenz daraus, dass Dein Hund entlastet und es so zu Verspannungen, im schlimmsten Fall auch zu Haltungsschäden kommen kann.

 

Du merkst, die Pfoten, inkl. der Krallen sollten gepflegt werden. Nun ist aber die spannende Frage wie? Nachfolgend ein paar Tipps, die Du mit Deinem Hund – oder Deinen Kunden – umsetzen kannst.

 

Krallen schneiden beim Hund

 

Schritt 1:

Dein Hund sollte ruhig und entspannt sein, genauso wie Du. „Fixiere“ ihn in einem Sitz oder Platz. Kennt Dein Hund das Signal Steh, kannst Du auch das nutzen. Wichtig ist, dass er freiwillig und gerne in der Position verweilt. Mit einer Hand hältst Du nun die Pfote fest, bei der Du beginnen möchtest. Fasse dazu weit unten an. Der Hund sollte das Anfassen/Festhalten kennen und nicht erst in der Situation des Schneidens der Krallen damit konfrontiert werden. Sonst übe es lieber noch einmal unabhängig des eigentlichen Schnitts. Das Zurückziehen der Pfote sollte vermieden werden.

 

Schritt 2:

Setze die Krallenzange an. Diese sollte circa ein bis zwei Millimeter unterhalb des Lebens angesetzt werden. Schneide nun die restliche Kralle ab. Geschafft.

 

Schritt 3:

Feile nun das neue Ende der Kralle nach. Mache das, wie auch bei uns Menschen: Immer nur in eine Richtung, um Einrisse o. Ä. vorzubeugen.

Kleiner Tipp zwischendurch: Bei weißen Krallen ist es recht einfach, das darin befindliche Leben zu sehen. Dies befindet sich im Horn selbst und ist meist in weiß oder leicht rosa zu identifizieren. Bei dunklen Krallen haben wir mehr Mühe dies zu erkennen. Versuche es einmal mit einer Taschenlampe, mit der Du die Kralle an-, bzw. durchleuchtest. Das kann schon helfen.

 

Was tun, wenn das das Leben zu weit vorne in den Krallen steckt?

 

Auch kann es passieren, dass die Krallen bereits voller Leben stecken. So kannst Du die Krallen beim Hund natürlich nicht schneiden. Hier kann Dir aber Folgendes helfen: Bereite Deinen Hund, besser gesagt, seine Krallen vor zum Schneiden. Das geht folgendermaßen:

 

  • Statt zu schneiden, feilst Du wenige Millimeter der Krallen ab. Auch können die Krallen vorsichtig getrimmt werden. Selbstverständlich sollten Deinem Hund Hilfsmittel jeglicher Art bekannt sein. Somit zieht sich das Leben – nach einiger Zeit – wieder zurück und Du kannst die Krallen Deines Hundes schneiden.

 

Wie oft? Mach den Papiertest!

 

Oft werde ich gefragt, wie häufig man dem Hund die Krallen schneiden muss. Es gibt einen einfachen „Papiertest“, den Du bei Deinem Hund ausprobieren kannst. Dein Hund sollte stehen. Dann versuchst Du ein Blatt Papier unter seine Krallen zu schieben. Wird das Papier durch die Krallen gestoppt, wird es höchste Zeit die Krallen Deines Hundes zu schneiden.

Vielleicht möchtest Du ja Deine Erfahrungen zum Thema Krallenschneiden hier teilen, dann freue ich mich sehr auf Deinen Kommentar!

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Spaß – bedenke: In der Ruhe liegt die Kraft!

Bis bald

Deine Tina